Salo Wolf
Am vergangenen Samstag konnte Salo Wolf einen ganz besonderen Tag feiern: seinen 95. Geburtstag. Das kommt beim Blick auf sein Leben einem Wunder gleich. Salo Wolf, im polnischen Chrzanow geboren, überlebte das Ghetto Krakau und später den Steinbruch des KZs Mauthausen und dessen Außenlager Gusen II wie durch ein Wunder. Zwei seiner Brüder und seine Eltern wurden im Todeslager Belzec ermordet. Als ihn US-Truppen am 5. April bewusstlos am Straßenrand fanden, wog er nur noch 39 Kilogramm. Weg aus Polen, Deutschland und Europa: Das stand für Salo Wolf nach dem Krieg unverrückbar fest. 1950 landete er in den USA und fasste auch beruflich als Textilkaufmann schnell wieder Fuß. Nach Deutschland zurückzukehren, war keine Option. Und doch kam es genau so. 1969 reiste Salo Wolf nach München, um Papiere der Familie zu vervollständigen – und traf mit Gerda seine große Liebe. Seitdem lebt er in München und trat auf unterschiedlichen Plattformen als Zeitzeuge auf, zum Beispiel in der BR-Reihe Die Quellen sprechen oder im Dokumentarfilm Wir waren nicht Menschen. ikg
George Tabori
Der Regisseur Mr. Jay will mithilfe seines Regieassistenten Goldberg das Alte Testament als große Show auf die Bühne bringen. Sein Versuch, Meilensteine der Menschheitsgeschichte aufzuführen, mündet jedoch nur in einem Chaos, das nicht einmal der Schöpfer selbst in den Griff bekommt. Das ist der Ausgangspunkt für Die Goldberg-Variationen von George Tabori in der Regie von Christian Stückl. Dieses inzwischen berühmte Theaterstück über den Zustand der Welt mit all ihren Unzulänglichkeiten läuft am 21./23. August und 3./4./11./12. September, 20.00 Uhr, im Münchner Volkstheater, Brienner Straße 50 – und zwar bei schönem Wetter im Garten, bei schlechtem Wetter drinnen. Tickets zu 25, 18 und ermäßigt 8,50 Euro sind online erhältlich unter www.muenchner-volkstheater.de oder an der Tageskasse telefonisch unter 089/523 4655. ikg