Die Anteilnahme der Bevölkerung an der Eröffnung der neu gebauten Synagoge vor 70 Jahren war groß. Am 14. Januar 1951 wurde nach zwei Jahren Bautätigkeit unter Leitung des Architekten Heinrich Sievers (1903–1969) das Gottes- und Gemeindehaus vollendet und seiner Bestimmung übergeben.
Als Festredner war unter anderem der ehemalige Rabbiner der Jüdischen Gemeinde von Saarbrücken, Schlomo Rülf, aus Israel eingeladen worden, erinnert die Synagogengemeinde Saar.
abkommen Schlomo Rülf war jedoch nicht nur Rabbiner für die saarländischen Juden, er sei auch maßgeblich an der Aushandlung des »Römischen Abkommens« beteiligt gewesen, wodurch den im Saarland lebenden Juden bis zum 29. Februar 1936 die legale Ausreise ermöglicht wurde, erklärt die Gemeinde.
Das neue Saarbrücker Bethaus in der Lortzingstraße war deutschlandweit die zweite Synagoge, die nach der Schoa auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik geplant und fertiggestellt wurde.
Wegen der Corona-Pandemie kann die Gemeinde ihr Jubiläum derzeit nicht feiern, bedauert Vorsitzende Ricarda Kunger.
Wegen der Corona-Pandemie kann die Gemeinde ihr Jubiläum derzeit nicht feiern, bedauert Vorsitzende Ricarda Kunger. »In unserem Nachrichtenblatt haben wir allerdings eine Geschichte veröffentlicht mit Bildern von der alten und der neuen Synagoge«, erzählt sie.
Festgottesdienst Auch die Öffentlichkeit sei über das Jubiläum informiert worden. So lief im Saarländischen Rundfunk ein kurzes Interview zum Jubiläumstag. »Unseren eigentlichen Festgottesdienst werden wir auf die Zeit nach Corona verschieben müssen«, kündigt Kunger an und meint: »Ich würde sagen, dass dieser wohl frühestens im Sommer stattfinden wird.«
Doch eine Erinnerung an den eigentlichen Festtag vor sieben Jahrzehnten erhalten die Gemeindemitglieder schon an diesem Wochenende. Die Schabbat-Päckchen werden Challot mit einer aufgebrachten »70« enthalten.