Bremen

Rosenak-Haus gerettet

Rosenak-Haus in Bremen Foto: cc

Das ehemalige jüdische Gemeindehaus in Bremen und der Keller der von den Nazis zerstörten Synagoge können weiterhin als Ort der Erinnerung und des Dialogs genutzt werden: Nach der im Sommer verkündeten Auflösung des bisherigen Trägervereins hat sich ein neuer Verein namens »Erinnerungsort Rosenak-Haus« gegründet.

Schon vor Jahren sollten eigentlich das nach dem ersten Bremer Rabbiner Leopold Rosenak benannte Gemeindehaus und der noch erhaltene Synagogenkeller abgerissen werden. Der 2007 gegründete erste Verein konnte dies verhindern. Von 2011 bis Ende Juni 2012 präsentierte er in den miteinander verbundenen Kellerräumen eine Dauerausstellung zur Geschichte der Bremer Juden. Außerdem liefen dort Vorträge und Projekte mit Schülern.

Caritas Doch im Juni beschloss der Verein seine Auflösung und gab die angemieteten Räume an die beiden Hauseigentümer, Caritas und Sozialdienst katholischer Frauen, zurück, die die oberen Etagen des Rosenak-Hauses nutzen. Die Begründung: Ehrenamtlich sei das Projekt nicht mehr zu stemmen, und für Hauptamtliche fehle ebenso das Geld wie für die laufenden Kosten.

Auch der neue Verein weiß noch nicht genau, wie er den Weiterbetrieb bezahlen soll. Er hofft auf genügend Mitgliedsbeiträge und Sponsoren, wie der Vorsitzende Dieter Wekenborg sagt. Klar ist bisher nur das Ziel: Erhalt der Kellerräume »als kulturhistorischer Ort und Denkmal des Erinnerns«, und zwar »im Rahmen eines offenen Dialoges der Religionsgemeinschaften«. So schreibt es Vorstandsmitglied Johannes Dieckmann in einer ersten Pressemitteilung.

Konzept Im Einzelnen geht es dem Verein um »Aufklärung und Begegnung, Information, Förderung der Völkerverständigung und Abbau von Vorurteilen gegenüber Minderheiten und Menschen anderer Nationen und Religionen«. Wie Wekenborg ergänzt, hat der neue Verein auch »großes Interesse, mit der jüdischen Gemeinde zu kooperieren«.

Die sieben Gründungsmitglieder sind laut Wekenborg »im Wesentlichen Leute, die im Umfeld der katholischen Kirche aktiv sind«. Der 53-Jährige zum Beispiel leitet als Theologe und Familienberater die katholische Lebensberatungsstelle »Offene Tür Bremen«. Bis das neue Konzept und seine Finanzierung stehen, wird die Dauerausstellung im Keller auf Anfrage für einzelne Besichtigungen geöffnet.

Begegnung

Raum für das Unvergessene

Jede Woche treffen sich Schoa-Überlebende im Münchner »Café Zelig«, um Gemeinschaft zu finden im Schatten der Geschichte. Ein Ortsbesuch

von Katrin Diehl  23.04.2025

Interview

»Das Gedenken für Jugendliche greifbar machen«

Kurator Pascal Johanssen zur neuen Ausstellung im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in Pankow

von Gerhard Haase-Hindenberg  21.04.2025

Porträt der Woche

Austausch mit Gleichen

Maria Schubert ist Gemeindesekretärin in Magdeburg und tanzt gern

von Alicia Rust  18.04.2025

Feiertage

Hymne auf die Freiheit

Der Alexander-Moksel-Kindergarten führte im Gemeindezentrum ein Pessach-Musical auf

von Vivian Rosen  17.04.2025

Berlin

Mazze als Mizwa

Das Projekt »Mitzvah Day« unterstützt die Berliner Tafel mit einer Lebensmittel-Spende

von Katrin Richter  17.04.2025

Berlin

Berlin: Gericht bestätigt fristlose Kündigung von Rabbiner

Das Berliner Arbeitsgericht hat die fristlose Kündigung eines Rabbiners wegen sexueller Belästigung eines weiblichen Gemeindemitglieds bestätigt

 16.04.2025

Jewrovision

»Schmetterlinge im Bauch«

Nur stilles Wasser trinken, noch einmal gut essen, dann geht es auf die Bühne. Die Moderatoren Masha und Gregor verraten, wie sie sich vorbereiten und mit dem Lampenfieber umgehen

von Christine Schmitt  16.04.2025

München

Hand in Hand

Ein generationsübergreifendes Social-Media-Projekt erinnert an das Schicksal von Schoa-Überlebenden – Bayern-Torwart Daniel Peretz und Charlotte Knobloch beteiligen sich

von Luis Gruhler  15.04.2025

Literatur

Die Zukunft Israels hat längst begonnen

Der Schriftsteller Assaf Gavron stellte im Jüdischen Gemeindezentrum seinen aktuellen Erzählband vor

von Nora Niemann  14.04.2025