Im Mauerwerk der Wormser Synagoge zeigen sich verstärkt Risse. Das Gebäude solle nun möglichst schnell saniert werden, teilte der Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Kulturministerium, Denis Alt (SPD), am Mittwoch nach einem Besuch in Worms mit.
Die Substanz der Synagoge sei aber nicht gefährdet. Die Schäden am Mauerwerk hätten daher auch keinen negativen Einfluss auf den Welterbeantrag zu den SchUM-Gemeinden, der auch die Synagoge einschließt. Nun sollen zunächst die Gründe für die Rissbildung geklärt und dann ein Plan für die Sanierung erstellt werden.
UNESCO In diesem Jahr entscheidet die Weltkulturorganisation Unesco, ob die mittelalterlichen jüdischen Gemeinden Mainz, Worms und Speyer ins Welterbe aufgenommen werden. Der Antrag zu den sogenannten SchUM-Gemeinden umfasst den Synagogenkomplex in Worms, die Friedhöfe in Worms und Mainz sowie den »Judenhof« in Speyer mit Synagoge, Mikwe und Frauensynagoge.
Die Wormser Synagoge wurde 1174/75 auf Basis eines ersten Gebäudes von 1034 errichtet. Der Neubau mit zwei Schiffen diente als Vorbild für zahlreiche Synagogen in Europa. Mehrfach wurde die Synagoge bei Pogromen beschädigt und wieder aufgebaut. Die Nationalsozialisten setzten die Synagoge 1938 in Brand und sprengten sie später. Ab 1957 wurde sie wiederaufgebaut und 1961 eingeweiht.
KOSTEN Für die Sanierung soll den Angaben zufolge nun für rund 112.000 Euro ein Gutachten erstellt werden. Die Kosten dafür teilten sich je zur Hälfte das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Worms.
Staatssekretär Alt betonte, eine schnelle und dauerhafte Sicherung und Erhaltung der Synagoge sei immens wichtig, »zum einen als Gebets- und Versammlungsraum der jüdischen Gemeinde und zum anderen als zentrales Monument für unseren Welterbeantrag«. kna