Auf dem als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannten alten jüdischen Friedhof in Mainz beginnen in der kommenden Woche Arbeiten zur Sicherung und Restaurierung beschädigter Grabsteine. Die Maßnahmen seien nötig, um den dauerhaften Erhalt des Friedhofs zu gewährleisten und um das Areal für Besucher zugänglich zu machen, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit.
Der Mainzer »Judensand« befindet sich im Eigentum der Jüdischen Kultusgemeinde Rheinhessen-Mainz, wird aber treuhänderisch von der Stadt Mainz verwaltet. 2021 war er von der UNESCO gemeinsam mit den Zeugnissen der alten jüdischen Gemeinden in Worms und Speyer in die Welterbeliste aufgenommen worden. Die Juden in den Städten Speyer, Worms, Mainz bildeten einst den Bund der »SchUM-Gemeinden« und gelten als Zentrum des mittelalterlichen westeuropäischen Judentums.
Bislang ist der Friedhof nur im Rahmen von Führungen begehbar. Da nach zahlreichen Pogromen und dem Abbruch vieler Grabsteine nicht mehr zu erkennen ist, wo sich überall einst Gräber befanden, soll es auch künftig nicht möglich sein, sich komplett frei auf dem Areal zu bewegen. Dadurch soll die Totenruhe gewahrt bleiben. epd