Woche der Brüderlichkeit

Respekt und Toleranz im Fokus

Der Musiker Peter Maffay erhält die Buber-Rosenzweig-Medaille. Foto: dpa

Die Veranstalter der »Woche der Brüderlichkeit« zeigen sich besorgt angesichts von Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Viele jüdische Gemeinden würden Tag und Nacht von der Polizei bewacht.

Das dürfe nicht der Normalzustand werden, sagte der Generalsekretär des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Rudolf W. Sirsch, am Freitag in Recklinghausen. Die Woche der Brüderlichkeit erinnere daran, »dass wir so etwas nicht einfach hinnehmen dürfen und dass wir uns aktiv beteiligen müssen, um ein gutes Zusammenleben zu gewährleisten«.

motto Die Woche der Brüderlichkeit wird unter dem Motto »Angst überwinden – Brücken bauen« am 11. März im Ruhrfestspielhaus Recklinghausen feierlich eröffnet. Die Veranstaltung leiste einen wesentlichen Beitrag für Menschenwürde und ein friedliches Miteinander in Respekt und Toleranz, sagte Sirsch.

Im Mittelpunkt der Eröffnungsveranstaltung steht die Preisverleihung des Deutschen Koordinierungsrates. Der Musiker Peter Maffay erhält die Buber-Rosenzweig-Medaille, weil er seit Jahrzehnten seine Stimme gegen Antisemitismus und Rechtsradikalismus erhebe, sagte Sirsch. Zu den Festrednern gehört auch Ministerpräsident Armin Laschet (CDU).

In einer Zeit, in der die Kultur des Gedenkens und der Erinnerung an die sechs Millionen Juden, die in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten ums Leben kamen, verunglimpft werde, müsse gegengesteuert werden, sagte Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche (CDU). Es sei auch weiterhin Bürgerpflicht, sich dafür einzusetzen, dass niemand aufgrund seiner Hautfarbe, Herkunft oder Religion verfolgt, verunglimpft und ausgegrenzt wird.

veranstaltungen Der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit richtet die Woche der Brüderlichkeit seit 1952 jeweils im März aus. In ganz Deutschland gibt es Veranstaltungen zum jeweiligen Jahresthema. Die Buber-Rosenzweig-Medaille erinnert an die jüdischen Philosophen Martin Buber (1878–1965) und Franz Rosenzweig (1886–1929).

Zum Rahmenprogramm in Recklinghausen gehören unter anderem Ausstellungen, Konzerte und Diskussionsrunden. Der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hält am 15. März einen Vortrag über die Erfolge neuer, rechtsgerichteter Parteien und die Verluste der großen Volksparteien. epd

Lesen Sie mehr in der kommenden Ausgabe am Donnerstag.

Berlin

»Wir sind bitter enttäuscht«

Nach den höchst umstrittenen Wahlen in der Jüdischen Gemeinde zogen die Kritiker nun vor Gericht. Doch das fühlt sich nicht zuständig – und weist die Klage ab

von Mascha Malburg  15.01.2025

Forschung

Vom »Wandergeist« einer Sprache

Die Wissenschaftlerinnen Efrat Gal-Ed und Daria Vakhrushova stellten in München eine zehnbändige Jiddistik-Reihe vor

von Helen Richter  14.01.2025

Nachruf

Trauer um Liam Rickertsen

Der langjährige Vorsitzende von »Sukkat Schalom« erlag seinem Krebsleiden. Er war ein bescheidener, leiser und detailverliebter Mensch

von Christine Schmitt  14.01.2025

Porträt der Woche

Keine Kompromisse

Rainer R. Mueller lebt für die Lyrik – erst spät erfuhr er von seiner jüdischen Herkunft

von Matthias Messmer  12.01.2025

Familien-Schabbat

Für den Zusammenhalt

In den Synagogen der Stadt können Kinder und Eltern gemeinsam feiern. Unterstützung bekommen sie nun von Madrichim aus dem Jugendzentrum »Olam«

von Christine Schmitt  12.01.2025

Köln

Jüdischer Karnevalsverein freut sich über großen Zulauf

In der vergangenen Session traten 50 Neumitglieder dem 2017 gegründeten Karnevalsverein bei

 11.01.2025

Vorsätze

Alles neu macht der Januar

Vier Wochen Verzicht auf Fleisch, Alkohol und Süßes? Oder alles wie immer? Wir haben Jüdinnen und Juden gefragt, wie sie ihr Jahr begonnen haben und ob sie auf etwas verzichten

von Brigitte Jähnigen, Christine Schmitt, Katrin Richter  09.01.2025

Würdigung

»Vom Engagement erzählen«

Am 10. Januar laden Bundespräsident Steinmeier und seine Frau zum Neujahrsempfang. Auch die JSUD-Inklusionsbeauftragte Jana Kelerman ist dabei

von Katrin Richter  09.01.2025

Gedenktag

Uraufführung mit den »Violins of Hope«

Ein besonderes Konzert anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz hat sich das Rundfunk-Sinfonieorchester vorgenommen. Es interpretiert ein Werk für die Geigen, die die Schoa überstanden haben

von Christine Schmitt  08.01.2025