Bereits zum 16. Mal wird in diesem Jahr der Tag der Religionen begangen. Am 6. November wird das vom »Runden Tisch der Religionen in Deutschland« veranstaltete Treffen in Osnabrück eröffnet. Es steht unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters und widmet sich laut Programm brisanten Themen: »Ist Beschneidung mit dem bürgerlichen Gesetz vereinbar?«, »Ist das Kopftuch ein religiöses Symbol?«, »Ist das Kruzifix auch Religionslosen zuzumuten?«.
Zwischen Schächten und der Legalität von Glockengeläut und Muezzinruf spannen sich die Themen, die auf ihre Rechtmäßigkeit untersucht werden: »Entspricht das alles dem bürgerlichen Gesetz und dem Grundgesetz? Oder sollte es Grenzen der Religionsfreiheit geben?« Am 6. sowie vom 20. bis 23. November befassen sich Bischöfe, Rabbiner, Imame und Muftis, hinduistische, buddhistische und Bahai-Priester sowie andere Religionsführer mit den Fragen.
Verfassungstreue Nach dem Eröffnungsempfang (17.30 Uhr) spricht am Donnerstag, 6. November, Innenminister Boris Pistorius um 18.30 Uhr im Rathaus Osnabrück über niedersächsische »Religionsgemeinschaften zwischen Religionsfreiheit und Verfassungstreue«. Sitarklänge und geistliche Texte werden die Veranstaltung umrahmen.
Am Donnerstag, 20. November, fragen Schüler vom Gymnasium Wüste, warum es in den Religionen Speisevorschriften und Fastenriten gibt. Am selben Tag spricht um 19.30 Uhr in St. Marien am Markt der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff über »Alltagsprobleme von Religionsgemeinschaften« unter der Fragestellung »Religionsfreiheit ohne Grenzen?«. Daran anschließend wird Wulff mit Vertretern aller Religionen diskutieren.
Am Samstag, 22. November, öffnen viele Religionsgemeinschaften von 13 bis 17 Uhr ihre Tore. Am Schlusstag, Sonntag, 23. November, erklingen ab 19.30 Uhr in der Aula des Schlosses, Neuer Graben, »Liturgische Gesänge und Geistliche Musik«, vorgetragen von Kirchenmusikdirektor Carsten Zündorf, Kantor Baruch Chauskin, dem Imam Hassan Agirbas und dem Sitar-Spieler Norbert Ammermann.
Organisatoren An der Durchführung des Religionen-Treffens sind zahlreiche Organisationen sowie Gemeinden beteiligt, unter anderem der »Runde Tisch der Religionen in Deutschland«, vertreten durch Franz Brendle, Stuttgart, der »Runde Tisch der Religionen in Osnabrück«, Reinhold Mokrosch, »Religions for Peace« Osnabrück, der »Arbeitskreis der Religionen in Osnabrück«, die Universitäts-Institute für evangelische, katholische und islamische Theologie, die Jüdische Gemeinde Osnabrück, die Bürgerstiftung Osnabrück und die Stadt Osnabrück. Die Schirmherrschaft hat Oberbürgermeister Wolfgang Griesert übernommen. Für das Gesamtkonzept und viele Moderationen ist Reinhold Mokrosch verantwortlich. ja