Kein Stück Kuchen, kein Falafel und kein einziger Mazzeknödel sind in der Cafeteria und auf dem üppig bestückten Büfett mit israelischen Spezialitäten übrig geblieben. Was Sara Wurmser, die Ehefrau des Landesrabbiners Netanel Wurmser, mit ihren Helferinnen für den 29. Basar der zionistischen Frauenorganisation WIZO in Stuttgart zubereitet und aufgetischt hatte, fand reißenden und begeisterten Absatz, der Gefilte Fisch genauso wie Eiersalat mit Räucherlachs und Hummus.
Rekordumsatz Doch nicht nur das Speisenbüfett gähnte leer und abgeräumt, das Schild »Ausverkauft« hätten die WIZO-Damen für das gesamte Angebot schon am späten Nachmittag des Sonntags vor die Tür hängen können. Zufrieden konstatieren Angelika Jung-Sattinger, Bertilla Jontofsohn und Ganna Rubin vom WIZO-Vorstand, dass sich die Anstrengungen für den Wohltätigkeitsbasar zugunsten des Theodor-Heuss-Familientherapiezentrums in Herzliya mehr als gelohnt haben. Denn der Verkaufserlös samt Spenden werde die Höhe des Vorjahresschecks (17.000 Euro) mit Sicherheit übertreffen, ist Jung-Sattinger überzeugt.
Hunderte von Besuchern drängten sich in den beiden Sälen des Rupert-Mayer-Hauses in der Nachbarschaft der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW). Zum zweiten Mal bot die Einrichtung der katholischen Kirche ein großzügiges Ausweichquartier, weil im Gemeindezentrum dank steigender Zahlen in Kindergarten und Schule der Platz knapp wird. Umso mehr konnte man anbieten.
Schmuck Umlagert war wie immer der Schmuck, bei dessen Auswahl die Einkäuferinnen in diesem Jahr ein besonders glückliches Händchen bewiesen, denn neben den traditionellen jemenitischen Preziosen aus Silber waren vor allem die modischen Kreationen aus Glas im orientalischen Stil heiß begehrt.
Eine Rarität für Kenner stellten die gespendeten Bücher zu jüdischen Themen aus der Sammlung des ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann (1969–1974) dar: Mit vielen persönlichen Anmerkungen des ehemaligen Besitzers haben sie den Wert von Autografen. Und das zum Schnäppchenpreis.
Porzellan Gerade mal zwei Stücke blieben von den Kostbarkeiten aus Porzellan, Kristall und Silber der generösen Spender übrig. Der erste Interessent hatte sich mit einem Vergrößerungsglas ausgerüstet, um Punzen im Silber und die Signaturen für die Herkunft von Glas und Porzellan buchstäblich unter die Lupe nehmen zu können.
Mit Wein, Bier und Früchten aus Israel, Konserven mit koscheren Spezialitäten, Kunstgewerbe und Judaica genossen die Besucher des Basars wieder ein wenig von der Atmosphäre des Heiligen Landes. Ein Vorgeschmack für den Glücklichen, der mit seinem Tombola-Los eine Reise dorthin gewann.