Die Jüdische Gemeinde Hamburg wird trotz des Anschlags am Sonntag ihre regulären Aktivitäten fortsetzen. Es werde nicht die geringsten Änderungen im Programm geben, sagte Philipp Stricharz, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde, am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Die Sicherheit für die Gemeinde müsse verbessert werden. Dazu zählten auch bauliche Veränderungen. Die Jüdische Gemeinde sei dafür im Gespräch mit der Polizei und anderen Sicherheitsstellen.
stimmung Die Stimmung in der Gemeinde ist nach den Worten ihres Vorsitzenden »gefasst«, aber auch »ernüchtert«. Man sei bisher davon ausgegangen, dass die Schutzmaßnahmen in Hamburg greifen müssten: »Es hätte nicht so weit kommen dürfen«, sagte Stricharz. Es könne nicht sein, dass jüdische Gemeindemitglieder nicht einmal mehr vor der Synagoge eine Kippa tragen dürften. Eine Ernüchterung sei es auch für viele, die geglaubt hatten, in Hamburg seien sie vor Anschlägen sicher.
Ein 26-jähriger jüdischer Student war am Sonntag vor der Synagoge mit einem Klappspaten angegriffen und schwer verletzt worden. Mutmaßlicher Täter ist ein 29-jähriger Deutscher kasachischer Abstammung, der offenbar geistig verwirrt ist. Er wurde kurz nach der Tat von der Polizei festgenommen. epd