Jüdisches Krankenhaus

Rabbiner fürs Hospital

Aktiv: Förderer des Jüdischen Krankenhauses Foto: Uwe Steinert

Viel vorgenommen hat sich der neue Vorstand des Fördervereins des Jüdischen Krankenhauses Berlin. Im September wurden Jörg-Otto Spiller zum Vorsitzenden und Heinz Rothholz zu seinem Stellvertreter gewählt. Beide haben seitdem bereits etliche Pläne geschmiedet. »Wir haben jede Menge zu tun«, sagen sie unisono.

Am wichtigsten dürfte dabei sein, dass ab Januar eine jüdische Seelsorge mit Unterstützung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin angeboten werden soll. Gemeinderabbiner Jonah Sievers wird sie übernehmen. »Dann wird es auch im Jüdischen Krankenhaus eine Tür mit der Aufschrift ›Rabbiner‹ geben«, freut sich Heinz Rothholz. Mehrmals im Monat soll der Rabbiner dann vor Ort sein. In dringenden Fällen könne er angerufen werden. Ebenfalls könne er – wenn es erwünscht ist – bei den Beschneidungen dabei sein.

Außerdem planen die beiden Vorsitzenden, eine Ausstellung zur Geschichte des Jüdischen Krankenhauses auf den Weg zu bringen. Sie soll künftig in Rathäusern, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen präsentiert werden. »Denn die Geschichte ist einmalig«, meint Spiller.

institution Das Jüdische Krankenhaus Berlin habe als einzige jüdische Institution in Deutschland die Nazi-Herrschaft überstanden. Es sei die älteste Einrichtung, die von Juden geschaffen wurde und die immer noch in gleichbleibender Funktion bestehe, erklärt der Vorsitzende des Fördervereins. »Wir wollen die Geschichte, das Andenken und die Traditionen pflegen und bewahren.«

Spiller war schon bei der Gründung des Vereins vor 25 Jahren dabei. Damals war der SPD-Politiker Bezirksbürgermeister von Wedding. 1990 hatten sich Ärzte und Mitglieder der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, unter ihnen Heinz Galinski, zusammengetan und ihn gegründet, unter anderem mit dem Ziel, die Synagoge des Krankenhauses instand zu setzen und wiederzueröffnen, was 2003 auch glückte. Seitdem sei es doch »etwas ruhiger im Förderverein« geworden, meint Spiller. Das möchte er nun ändern.

Bei der nächsten Versammlung werden die etwa 120 Mitglieder überlegen, welche Projekte des Krankenhauses sie fördern wollen. Die Klinikleitung reiche immer einige ein, wofür sie die Unterstützung des Vereins brauche. Der Verein fördert zudem die medizinisch-technische Ausstattung des Jüdischen Krankenhauses. »Wo wir können, da helfen wir.«

Interview

»Wir reden mehr als früher«

Rabbiner Yechiel Brukner lebt in Köln, seine Frau Sarah ist im Herbst nach Israel gezogen. Ein Gespräch über ihre Fernbeziehung

von Christine Schmitt  13.03.2025

Bundeswehr

»Jede Soldatin oder jeder Soldat kann zu mir kommen«

Nils Ederberg wurde als Militärrabbiner für Norddeutschland in sein Amt eingeführt

von Heike Linde-Lembke  13.03.2025

Hamburg

Hauptsache kontrovers?

Mit der Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille wurde die »Christlich-Jüdische Zusammenarbeit 2025 – 5785/5786« eröffnet. Die Preisträger sind in der jüdischen Gemeinschaft umstritten

von Heike Linde-Lembke  13.03.2025

Purim

Schrank auf, Kostüm an

Und was tragen Sie zum fröhlichsten Fest im jüdischen Kalender? Wir haben uns in der Community umgehört, was in diesem Jahr im Trend liegt: gekauft, selbst gemacht oder beides?

von Katrin Richter  13.03.2025

Feiertag

»Das Festessen hilft gegen den Kater«

Eine jüdische Ärztin über Alkoholkonsum an Purim und die Frage, wann zu viel wirklich zu viel ist

von Mascha Malburg  13.03.2025

Berlin

Persien als Projekt

Eigens zu Purim hat das Kunstatelier Omanut ein Wandbild für die Synagoge Pestalozzistraße angefertigt

von Christine Schmitt  13.03.2025

Wilmersdorf

Chabad Berlin lädt zu Purim-Feier ein

Freude sei die beste Antwort auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, sagt Rabbiner Yehuda Teichtal

 12.03.2025

Purim

An Purim wird »We will dance again« wahr

Das Fest zeigt, dass der jüdische Lebenswille ungebrochen ist – trotz der Massaker vom 7. Oktober

von Ruben Gerczikow  12.03.2025

In eigener Sache

Zachor!

Warum es uns besonders wichtig ist, mit einer Sonderausgabe an Kfir, Ariel und Shiri Bibas zu erinnern

von Philipp Peyman Engel  11.03.2025 Aktualisiert