Fast jeder zweite Deutsche ist noch nie mit jüdischem Leben in Berührung gekommen, ergab jüngst eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey. Für ländliche geprägte Regionen und Flächenländer wie Bayern gilt das in besonderem Maße.
Hinzu kommt: Das Wissen über das Judentum beschränkt häufig auf negative Themen wie Schoa, Antisemitismus und Nahost-Konflikt. Wie aber leben Juden ihre Religion und ihre Kultur heute? Wie haben sich jüdische Gemeinden nach 1945 hierzulande entwickelt?
Dazu findet am Donnerstagabend um 19 Uhr in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften München eine Podiumsdiskussion statt, die online auch im Livestream zu verfolgen sein wird. Im Mittelpunkt sollen Perspektiven auf jüdisches Leben damals, heute und morgen sein, so die Veranstalter in der Vorankündigung.
Zudem will die Runde auch die Frage diskutieren, was Politik und Gesellschaft leisten müssen, um jüdische Kultur als selbstverständlichen und sichtbaren Bestandteil des Alltags zu verankern.
Als Rednerinnen sind Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, der Münchner Historiker Michael Brenner (selbst Mitglied der Akademie der Wissenschaften), die Schriftstellerin Lena Gorelik sowie Lena Prytula von der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) vorgesehen.
Darüber hinaus wird es Grußworte vom Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und vom bayerischen Antisemitismusbeauftragten Ludwig Spaenle geben. ja
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