Dessau

Pläne für Synagogenneubau vorgestellt

Der Entwurf sieht einen zentralen Kuppelbau vor. Foto: Architekturbüro Prof. Alfred Jacoby

In Dessau-Roßlau sind am Freitag Pläne für den Neubau einer Synagoge vorgestellt worden. Die Projektstudie umfasst einen Architektenentwurf, ein Modell und eine Kostenschätzung, teilte die Kurt-Weill-Gesellschaft mit. Für das Bauvorhaben und das nötige Grundstück sind insgesamt 2,5 Millionen Euro veranschlagt. Anlass der Präsentation war die Eröffnung des 23. Dessauer Kurt-Weill-Festes am Abend. Die Studie der Kurt-Weill-Gesellschaft ist ein Geschenk an die Jüdische Gemeinde zu Dessau.

Die Gemeinde und auch die Stadt seien mit der Finanzierung überfordert, hieß es weiter. Deshalb wolle die Kurt-Weill-Gesellschaft mit der Studie das Vorhaben frühzeitig für potenzielle Geldgeber konkret und sichtbar werden lassen.

kuppelbau Der Entwurf sieht einen zentralen Kuppelbau vor, dessen gläserne Spitze mit einem großen Fenster und einem Davidstern-Muster in Richtung Jerusalem zeigt. Neben dem Hauptsaal sollen unter anderem ein Innenhof, ein Rabbinerbüro und Räumen für die Gemeinde entstehen. Baulich angeschlossen wird laut Entwurf das historische Kantorhaus.

Der Neubau soll etwa am Platz der im November 1939 von den Nationalsozialisten zerstörten Synagoge erfolgen. Sie war in der sogenannten Pogromnacht ebenso wie das Gemeindezentrum geplündert und in Brand gesetzt worden. Die Ruine der Synagoge wurde danach abgerissen. Der spätere deutsch-amerikanische Komponist Kurt-Weill (1900–1950) war als Sohn des damaligen jüdischen Kantors im Gemeindehaus aufgewachsen.

Die Jüdische Gemeinde zu Dessau wurde 1621 gegründet. Wie Gemeindevorsitzender Alexander Wassermann sagte, reicht das seit 2007 als Synagoge genutzte Gebäude schon lange nicht mehr aus. In ihr fänden höchsten 50 Personen Platz. Wassermann zufolge hat die Gemeinde derzeit 330 Mitglieder, außerdem gehören zu ihr 165 Familienangehörige. epd

Berlin

Toleranz-Preis für Margot Friedländer und Delphine Horvilleur

Im Jüdischen Museum wird der Preis übergeben

 15.11.2024

Mainz/Speyer

SchUM-Stätten erhalten Sonderbriefmarke

Die 85-Cent-Marke ist bald verfügbar

 15.11.2024

Gedenken

Fenster in die Vergangenheit

Erinnerungszeichen für Joachim und Maria Both enthüllt

von Ellen Presser  15.11.2024

Würdigung

»Ein Jude ist in Teilen von Abu Dhabi sicherer als in Teilen Berlins«

Peter Maffay und Armin Laschet in einer Stuhlreihe in Düsseldorf: Was hat es damit auf sich? Es geht um Antisemitismus - und um Wege, ihn zu bekämpfen

von Nikolas Ender  15.11.2024

Sport

Klare Haltung zeigen: Der Kampf im Fußball gegen Antisemitismus

Antisemitische Vorfälle im Fußball nehmen zu. BVB-Chef und Leo-Baeck-Preisträger Hans-Joachim Watzke sowie der Präsident des Sportverbandes TuS Makkabi sehen den Fußball und seine Verbände gefordert

von Thomas Flehmer  14.11.2024

Mitzvah Day

Ein großes Dankeschön

Vogelhäuser bauen, Konzerte geben, Kuchen backen und die Arbeit anderer würdigen: Die Gemeinden sind kreativ

von Christine Schmitt  13.11.2024

Fußball

Jagdszenen in Neukölln

Jugendliche des TuS Makkabi wurden in Berlin angegriffen. Jetzt spielen sie nur noch unter Polizeischutz. Eine Rekonstruktion

von Helmut Kuhn  13.11.2024

Brühl

»Zu provokant«: Davidstern bei Pogrom-Gedenken unerwünscht

Eine Frau wollte am 9. November bei einer Kundgebung mit einer Flagge zum Schutz jüdischen Lebens aufrufen. Der Veranstalter versuchte, das zu verhindern

von Nils Kottmann  13.11.2024

US-Wahl

Enttäuscht, besorgt und optimistisch

Wie blicken deutsch-amerikanische Jüdinnen und Juden auf den designierten Präsidenten Donald Trump? Wir haben nachgefragt

von Christine Schmitt  12.11.2024