Olympiade 1972
»Zwölf Monate – Zwölf Namen, 50 Jahre Olympia-Attentat München« stehen für ein Gedenkjahr an jede Einzelpersönlichkeit, die bei dem Massaker am 5./6. September 1972 in Fürstenfeldbruck ermordet wurde. Ab 1. September erinnern Museum und Stadt Fürstenfeldbruck an den Ringer Mark Slavin. Eine Lichtinstallation und eine Informationsstele zu Mark Slavin vor dem Museum, Fürstenfeld 6b, 82256 Fürstenfeldbruck, nehmen Bezug auf die Ausstellung »Olympia 1972«, die vom 29. Juli bis 23. Oktober 2022 in Fürstenfeldbruck zu sehen ist. Mark Slavins Traum war es, Israel als Sportler bei der Olympiade in München zu vertreten. Er wuchs in Minsk auf und wurde mit 17 Jahren jüngster sowjetischer Champion im Ringkampf. Aufgrund zunehmender antisemitischer Repressalien wanderte er im Mai 1972 nach Israel aus, wo er binnen weniger Wochen zur israelischen Olympia-Hoffnung wurde. Der 18-jährige Ringer fieberte auf sein Olympiadebüt hin, das für Dienstag, den 5. September 1972 angesetzt war. Stattdessen wurde Mark Slavin beim gescheiterten Versuch, die israelischen Geiseln auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck zu befreien, von den palästinensischen Attentätern erschossen. ikg
Hommage
Unter dem Motto »Metaphysik der Worte« findet am Donnerstag, 8. September, 19 Uhr, ein Abend für die jüdische Religionsphilosophin und Lyrikerin Margarete Susman (1872–1966) statt mit einem Vortrag von Andreas Kilcher. Karten für die Veranstaltung im Lyrik Kabinett, Amalienstr. 83a, gibt es an der Abendkasse. Die in Hamburg gebürtige und in Zürich verstorbene Margarete Susman ist vor allem als Essayistin bekannt: als Vordenkerin des Feminismus und der Renaissance des Judentums, später auch als Deuterin des Holocaust. Die Veranstaltung gehört zu einem Symposium des Lehrstuhls für jüdische Geschichte und Kultur. ikg
Erneuerung
Der Europäische Tag jüdischer Kultur 2022 unter dem Motto »Erneuerung« wird als Fortbestand mit Variationsvielfalt verstanden. Dazu gehört Information und Musik »Über Gott und die Welt«, ausgewählt aus der Musik Israels, vorgetragen durch »Die drei Kantoren« Tal Koch, Hemi Levison und Assaf Levitin. Das Konzert im Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz beginnt am 11. September um 17 Uhr. Kartenvorbestellung ist möglich unter karten@ikg-m.de oder unter (089) 20 24 00-491. Vorher um 15 Uhr gibt es noch eine öffentliche Synagogenführung mit Ellen Presser. Das Gesamtprogramm ist vollständig ersichtlich unter www.ikg-m.de/kultur. ikg