golf »Golf ist nun einmal ein Outdoor-Sport«, sagt Ariel Abaew. »Jeder Spieler muss sich den Wetterbedingungen anpassen, egal ob Sonne, Hitze oder Wind.« So kann es vorkommen, dass er während einer Trainingseinheit von vier Stunden mehr als zehn Kilometer zu Fuß mit der Ausrüstung zurücklegt – ohne Schatten. Seit einigen Wochen trainiert Abaew mit seinem Einzeltrainer auf dem Platz, übt aber auch vermehrt alleine Abschläge. An denen nämlich muss der 44-Jährige noch feilen. »Es geht darum, Stabilität in den Abschlag zu bekommen«, erklärt der Golfer. Er sei dennoch gut im Zeitplan, sagt Abaew zuversichtlich. Die letzten drei Wochen vor dem Start des Turniers sind jedoch noch einmal hart: »Ich werde oft und gezielt trainieren und dem Wetter trotzen.«
fechten Auch für Ruslan Satschkow läuft das Training nach Plan. »Ich fahre nächste Woche nach Rostock, um dort in meinem Verein mit meinen Partnern zu trainieren«, sagt der Fechter. Der 28-Jährige hält sich allerdings auch in Berlin fit: Zusätzlich übt er in einem Verein der Berliner Polizei. Zu seinen Stärken zähle seine Beinarbeit, die sei auf einem hohen Niveau, sagt er. »Ich konzentriere mich derzeit vor allem auf die Koordination von Kopf, Hand und Fuß«, erklärt er. Man müsse gewisse Abläufe vorplanen, dann laufe es im Gefecht besser. Selbst bei einem erfahrenen Säbelfechter wie Ruslan Satschkow steigt wenige Wochen vor Beginn der EMG langsam die Aufregung – aber nur ein bisschen. »Ich habe schon an vielen Turnieren teilgenommen, ich bin also daran gewöhnt«, sagt er gelassen.
dressurreiten »Die letzte Woche war eher mäßig«, gibt Mirjam Rosenstein unumwunden zu. »Wegen der Wärme durfte ich das Pferd nicht übermäßig beanspruchen – dessen Wohl geht vor.« Die Dressurreiterin konnte erst ein einziges Mal mit Turnierpferd Durengo trainieren. Ihr eigenes Pferd Graham ist fürs Dressurreiten ungeeignet. »Jetzt zählt die Feinabstimmung«, erklärt sie. Schließlich sei Reiten irgendwie auch ein Teamsport: Mensch und Pferd müssen sich aufeinander einstellen. Die 35-jährige Pharmamanagerin sieht dabei in erster Linie sich selbst in der Pflicht, weniger das Pferd. »Ich muss mich nun auf das Pferd einstellen«, betont sie. Dass die Jüdische Allgemeine ihr Training begleitet, begreift sie als Ansporn. »Wenn Menschen mitlesen, dann muss ich jetzt raus aus dem Stall – trotz Hitze.«
tischtennis Alexander Iskin arbeitet an der nötigen Routine. Der Tischtennisspieler, der bei den EMG für das deutsche Team startet, muss erst noch zurückfinden zu alter Form. »Ich hatte kürzlich eine Trainingspause«, erklärt er. »Denn meine Kunst beansprucht viel Zeit.« Der 25-Jährige ist von Beruf bildender Künstler, das Tischtennisspielen ist seine zweite Leidenschaft. Er arbeite nun vorrangig an seinen Aufschlag-Rückschlag-Defiziten, berichtet er. Auch Ausdauer- und Krafttraining stehen auf dem Programm. »Bei den momentanen Temperaturen ist das allerdings umso anstrengender.« Trotz – oder vielleicht sogar wegen – all dieser Hürden blickt Iskin weiterhin positiv und voller Vorfreude auf die European Maccabi Games. »Zu Turnierbeginn bin ich in Topform«, verspricht er.