Prävention

Nicht nur auf dem Spielfeld

Gemeinsam gegen Judenhass: Schüler des Gymnasiums und Spieler der Basketballmannschaften Foto: Andreas Gregor

Es waren vielleicht die größten Gäste, die das Helene Habermann Gymnasium je hatte. Knapp zwei Meter sind die Basketballlegenden Doron Jamchy und Mordecai »Moti« Daniel groß. Die ehemaligen Spieler des Nationalteams Israels kamen am vergangenen Freitag zur Auftaktveranstaltung der »One Team – One People«-Initiative der Basketballmannschaft von Maccabi Tel Aviv und des Center for Jewish Impact, vertreten durch Itay Gliner.

Gemeinsam mit Mitgliedern des FC Bayern Basketball diskutierten sie mit jüdischen und nichtjüdischen Schülerinnen und Schülern der 7. bis 9. Klasse über Antisemitismus, Sport und Zivilcourage. Im Anschluss gab es die Möglichkeit, in der Sporthalle ein paar Körbe zu werfen.

verantwortung »Sie waren meine Idole, als ich jung war. Es war das israelische Basketball-Team, das uns überall auf der Welt vertreten und präsentiert hat – und uns stolz gemacht hat«, sagte die Leiterin des Generalkonsulats für Süddeutschland, Carmela Shamir. Im Sport gehe es nicht nur um Gewinnen oder Verlieren und um Spaß, sondern auch um gesellschaftliche Verantwortung. »In Deutschland wächst der Antisemitismus, aber nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa«, warnt Shamir.

Sie hob lobend hervor, dass die Bundesregierung soeben eine Nationale Strategie gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben in Deutschland beschlossen habe, mit dem Ziel, Judenhass vorzubeugen und ihn auf politischer und gesellschaftlicher Ebene zu bekämpfen.

Die Verantwortung, sich gegen Antisemitismus zu stellen, liege auch beim Sport, machte Andreas Minges klar, der das Nachwuchsprogramm des FC Bayern Basketball leitet: »Wir sind nicht nur für den Erfolg verantwortlich, sondern auch dafür, wie sich unsere Spieler entwickeln.« Und Trainer Andreas Wagner ergänzte: »Unsere Aufgabe liegt nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch außerhalb.«

seminare Deshalb gibt es bei den FCB-Basketball-Junioren Antisemitismus-Präventionsseminare für Trainer und Tipps für Kinder und Jugendliche, wie sie sich verhalten können, wenn ihnen rassistische und judenfeindliche Diskriminierung widerfährt oder sie etwas Derartiges beobachten. Bleibe eine Verwarnung folgenlos, würde unmittelbar gehandelt und das Spiel beendet. »Sei nicht still und bilde einen Schwarm«, sagte Minges. Auch die Schulleiterin Miriam Geldmacher wies darauf hin, dass sie ihre Schützlinge vorbereitet und ihnen die Wichtigkeit von Zivilcourage näherbringt.

Nach der Paneldiskussion schlüpften die Schülerinnen und Schüler in ihre Turnschuhe und spielten in der Turnhalle zusammen mit Geschäftsführer Edli Marcus und den ehemaligen Spielern und Nachwuchsstars von Maccabi Tel Aviv Basketball. Wer einen Ball im Netz versenken konnte, gewann Trikots, Maccabi Fan-Schals und Freikarten für das Spiel am Abend.

Chanukka-Umfrage

»Wir brauchen das Licht«

Was für Lieblingssymbole haben Gemeindemitglieder? Und wie verbringen Familien das Fest, wenn ein Partner Weihnachten feiern möchte? Wir haben nachgefragt

von Brigitte Jähnigen, Christine Schmitt  25.12.2024

Berlin

Wenn Hass real wird

Die Denkfabrik Schalom Aleikum beschäftigt sich mit dem gesellschaftlichen Einfluss sozialer Medien

von Alicia Rust  23.12.2024

Interview

»Wir sind neugierig aufeinander«

Amnon Seelig über die erste Konferenz des Kantorenverbandes, Lampenfieber und das Projekt Call a Kantor

von Christine Schmitt  22.12.2024

Porträt der Woche

Ein Signal senden

David Cohen ist Geschäftsführer eines Unternehmens und setzt sich gegen Judenhass ein

von Matthias Messmer  22.12.2024

Soziale Medien

In 280 Zeichen

Warum sind Rabbinerinnen und Rabbiner auf X, Instagram oder Facebook – und warum nicht? Wir haben einige gefragt

von Katrin Richter  20.12.2024

Hessen

Darmstadt: Jüdische Gemeinde stellt Strafanzeige gegen evangelische Gemeinde

Empörung wegen antisemitischer Symbole auf Weihnachtsmarkt

 19.12.2024 Aktualisiert

Debatte

Darmstadt: Jetzt meldet sich der Pfarrer der Michaelsgemeinde zu Wort - und spricht Klartext

Evangelische Gemeinde erwägt Anzeige wegen antisemitischer Symbole auf Weihnachtsmarkt

 19.12.2024

Hessen

Nach Judenhass-Eklat auf »Anti-Kolonialen Friedens-Weihnachtsmarkt«: Landeskirche untersagt Pfarrer Amtsausübung

Nach dem Eklat um israelfeindliche Symbole auf einem Weihnachtsmarkt einer evangelischen Kirchengemeinde in Darmstadt greift die Landeskirche nun auch zu dienstrechtlichen Maßnahmen

 19.12.2024

Ehrung

Verdiente Würdigung

Auf der Veranstaltung »Drei Tage für uns« wurde der Rechtsanwalt Christoph Rückel ausgezeichnet

von Luis Gruhler  19.12.2024