Berlin

Neuwahlbegehren abgewiesen

Oranienburger Straße: Sitz der Gemeindeverwaltung Foto: dpa

In der Jüdischen Gemeinde Berlins werde es keine Neuwahlen geben. Die Initiative der Opposition habe das erforderliche Quorum deutlich verfehlt, teilte der Vorsitzende des Präsidiums der Repräsentantenversammlung, Michael Rosenzweig, am Donnerstagabend mit.

Für einen Erfolg des Neuwahlbegehrens in der größten jüdischen Gemeinde Deutschlands wären den Angaben zufolge 1824 Stimmen erforderlich gewesen. Dies entspricht einem Quroum von 20 Prozent der 9122 wahlberechtigten Mitglieder. Eingereicht wurden Mitte Dezember 1904 Anträge auf Neuwahlen. Nach verschiedenen Prüfungen seien schließlich 1833 Personen in einem notariell beaufsichtigten Verfahren angeschrieben und um Bestätigung gebeten worden, teilte Rosenzweig weiter mit. Von den Angeschriebenen hätten aber letztlich nur 488 Personen ihre Unterschrift auf dem Neuwahlantrag bestätigt. Das Quorum für Neuwahlen sei damit deutlich verfehlt worden.

Initiative »Wir werden uns aber durch diese Entscheidung nicht beirren lassen, konsequent unseren Weg weiterzugehen und Neuwahlen so schnell wie möglich zu erreichen«, sagte Micha Guttmann von der Initiative gestern. Mit undemokratischen Methoden einer völlig ungeeigneten Nachprüfung habe Rosenzweig fast 2000 Gemeindemitgliedern ihre in der Satzung festgelegten Rechte geraubt. »Wir nennen das Stimmenklau.« Bei keinem Bürgerreferendum werde eine nachträgliche schriftliche Bestätigung verlangt, betonte Guttmann. Die Mitglieder und Freunde der Initiative, die ein Jahr Unterschriften für das Neuwahlbegehren gesammelt haben, wollen weiter aktiv bleiben und kündigten an, juristische Schritte gegen das Nachprüfungsverfahren zu prüfen. cs/ja/epd


Interview

»Wo immer wir gebraucht werden – wir sind da«

Rabbiner David Geballe über Seelsorge in der Bundeswehr und die Vermittlung von Wissen

von Helmut Kuhn  04.02.2025

Porträt der Woche

Frau der ersten Stunde

Avital Toren wurde vor 30 Jahren gebeten, die Gemeinde in Heilbronn aufzubauen

von Gerhard Haase-Hindenberg  02.02.2025

Hamburg

»Wir sind dran!«

Von Klimawandel bis jüdische Identität: Der Jugendkongress 2025 verspricht vier intensive Tage

von Florentine Lippmann  02.02.2025

Leer (Ostfriesland)

Schoa-Überlebender Weinberg will mit Steinmeier sprechen

Nach seiner Ankündigung, das Bundesverdienstkreuz abzugeben, hat der fast 100-jährige Zeitzeuge ein Gesprächsangebot des Bundespräsidenten angenommen

 31.01.2025

Berlin

Jüdische Stimmen zur Asyl-Abstimmung: Ein Überblick

Wie blicken Juden auf den Vorwurf, die CDU reiße die Brandmauer zur AfD ein? Wir haben uns umgehört

von Imanuel Marcus  30.01.2025

Bildung

Das beste Umfeld

Zwar beginnt das neue Schuljahr erst nach dem Sommer, doch schon jetzt fragen sich Eltern: Welche Schule ist die richtige? Gespräche mit Schulleitern über Wartelisten, Sprachniveau und Traditionen

von Christine Schmitt  30.01.2025

München

Fit fürs Finale

Beim Vorentscheid zum »Chidon Hatanach« in Jerusalem wurde wieder jede Menge religiöses Wissen abgefragt

von Luis Gruhler  30.01.2025

Rostock

Den Vorhang auf

Seit vielen Jahren gibt es in der Jüdischen Gemeinde eine Theatergruppe. Ein Besuch bei den Proben für »Kalif Storch« im Kulturhistorischen Museum

von Katrin Richter  29.01.2025

Dachau

Igor Levit für neue Instrumente der Erinnerungsarbeit

»Wenn man dieses »Nie wieder« ins 21. Jahrhundert übersetzen will, müssen wir uns gewaltig anstrengen«, so der Pianist

 29.01.2025