Synagogen-Gemeinde

Neuer Vorstand in Köln

Kölner Synagoge in der Roonstraße Foto: ddp

Dem neuen Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln werden fortan vier statt bisher drei Mitglieder angehören. Darauf einigten sich die Kölner auf der konstituierenden Sitzung am 10. Juni satzungsgemäß.

Nach dem Wahlergebnis vom 18. Mai gehören dem Vorstand Isabella Farkas, Abraham Lehrer, Bettina Levy und Michael Rado an. Neu in diesem Kreis ist die 1971 in Köln geborene Bettina Levy. Die jüngsten Gemeindemitglieder liegen der 43-Jährigen am meisten am Herzen.

Als Vorstandsmitglied des »Die Roonis« e.V. wirkte sie maßgebend am Umbau der Räume, die mit Fördermitteln renoviert wurden, mit. Sie wolle mit ihrer Arbeit im Vorstand der Gemeinde etwas zurückgeben, für »das viele, was sie für mich, für uns alle leistet«, bekannte sie in einem Vorstellungsbrief zur Wahl.

Isabella Farkas, Abraham Lehrer und Michael Rado wurden als Vorstandsmitglieder bestätigt. Ebenso der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Michael Licht. Dem selbstständigen Kaufmann stehen Michail Orentlikher und Felix Schotland als Stellvertreter zur Seite.

Michail Orentlikher wurde 1962 in Moldawien geboren und kam 1990 als Regierungspraktikant nach Deutschland. Der Kaufmännische Angestellte bei den Ford-Werken will die Finanzen der Gemeinde weiterhin solidieren und die jüdische Erziehung fördern. Er setzt sich darüber hinaus für eine bessere finanzielle Absicherung von Zuwanderern im Alter ein.

Schule Felix Schotland wurde zwar in Russland geboren, doch kam er schon im Kindergartenalter nach Köln, seitdem ist er aktives Mitglied in der hiesigen jüdischen Gemeinschaft. Als Mitglied des Trägervereins der Lauder-Morijah-Schule und des Schulausschusses der Stadt Köln möchte der dreifache Vater vor allem Kinder-, Jugend und Schularbeit der Gemeinde stärken sowie sich für das Miteinander zwischen Alteingesessenen und Zuwanderern einsetzen.

Der neue und alte Vorsitzende der Gemeindevertretung, Michael Licht, ist geborener Kölner und Vorsitzender der Jugendkommission der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST). Er ist seit 1984 Mitglied der Gemeindevertretung und wünscht sich von seiner Gemeinde vor allem, dass man sich in ihr zu Hause fühlen kann.

Um das zu erreichen, will er die Wohltätigkeitsorganisationen wie Makkabi, WIZO, den Club »Unser Heim«, den Esra-Club, Chevor Ahavas Reim und B’nai B’rith unterstützen. Außerdem achtet der Kaufmann auf eine »solide und vernünftige Ausgabenpolitik in Zeiten schwieriger Finanzlage«.

Makkabi
Seit ihrer Heirat 1976, die sie aus Wien an die Rheinmetropole brachte, ist die Diplomkauffrau Isabelle Farkas mit den Nöten und Sorgen der Gemeindemitglieder vertraut. Farkas betont, wie wichtig die Begegnungszentren in Porz und Chorweiler sind. Sie ermöglichten es den dort lebenden Mitgliedern, am jüdischen Leben vor Ort teilzunehmen. Farkas ist sehr sportlich ausgerichtet, war acht Jahre Vorsitzende von TuS Makkabi Köln und vier Jahre Vorstandsmitglied von Makkabi Deutschland. Seit 14 Jahren gehört sie bereits der Repräsentanz der Synagogen-Gemeinde an.

Auch der Radiologe Michael Rado ist ein alter Hase in der Gemeindevertretung. Bereits seit 1962 ist er Mitglied der Synagogen-Gemeinde in Köln und dort aktiv. Seit 29 Jahren gehört er ununterbrochen der Gemeindevertretung an und ist seit zehn Jahren Mitglied des Vorstands.

An allen Projekten der Vergangenheit hat er mitgewirkt: Inbetriebnahme des Zentrums in der Ottostraße, Installation der Gemeindezentren in Porz und Chorweiler oder dem Umbau der Mikwe. Er erlebte auch die Highlights der Kölner Gemeinde mit, wie den mehrmaligen Besuch von Oberrabbinern aus Israel sowie den Besuch des deutschen Papstes Benedikt XVI.

Wohlfahrt Vom Hudson an den Rhein verschlug es Abraham Lehrer. Der frischgebackene 60-Jährige ist ebenfalls kaum aus der Synagogen-Gemeinde wegzudenken. Als Vorsitzender der ZWST ist ihm die Wohlfahrtspflege mit all ihren Belangen das Anliegen schlechthin.

Außerdem kämpft er für Traditionen. »Unsere Gemeinde muss auch ein Zentrum der Alteingesessenen bleiben. Sie haben die gute Infrastruktur unser Gemeinschaft maßgeblich gestaltet«, betonte er in seinem Bewerbungsschreiben. Und sprach damit sicherlich vielen aus dem Herzen. Der Vorstand ist auf drei Jahre gewählt. ja

Hanau

Jüdische Gemeinde feiert Jubiläum

»Im Grunde genommen ist es mit das Größte und Schönste, was eine Gemeinde machen kann: eine neue Torarolle nach Hause zu bringen«, sagt Gemeinde-Geschäftsführer Oliver Dainow

 25.04.2025

Begegnung

Raum für das Unvergessene

Jede Woche treffen sich Schoa-Überlebende im Münchner »Café Zelig«, um Gemeinschaft zu finden im Schatten der Geschichte. Ein Ortsbesuch

von Katrin Diehl  23.04.2025

Interview

»Das Gedenken für Jugendliche greifbar machen«

Kurator Pascal Johanssen zur neuen Ausstellung im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in Pankow

von Gerhard Haase-Hindenberg  21.04.2025

Porträt der Woche

Austausch mit Gleichen

Maria Schubert ist Gemeindesekretärin in Magdeburg und tanzt gern

von Alicia Rust  18.04.2025

Feiertage

Hymne auf die Freiheit

Der Alexander-Moksel-Kindergarten führte im Gemeindezentrum ein Pessach-Musical auf

von Vivian Rosen  17.04.2025

Berlin

Mazze als Mizwa

Das Projekt »Mitzvah Day« unterstützt die Berliner Tafel mit einer Lebensmittel-Spende

von Katrin Richter  17.04.2025

Berlin

Berlin: Gericht bestätigt fristlose Kündigung von Rabbiner

Das Berliner Arbeitsgericht hat die fristlose Kündigung eines Rabbiners wegen sexueller Belästigung eines weiblichen Gemeindemitglieds bestätigt

 16.04.2025

Jewrovision

»Schmetterlinge im Bauch«

Nur stilles Wasser trinken, noch einmal gut essen, dann geht es auf die Bühne. Die Moderatoren Masha und Gregor verraten, wie sie sich vorbereiten und mit dem Lampenfieber umgehen

von Christine Schmitt  16.04.2025

München

Hand in Hand

Ein generationsübergreifendes Social-Media-Projekt erinnert an das Schicksal von Schoa-Überlebenden – Bayern-Torwart Daniel Peretz und Charlotte Knobloch beteiligen sich

von Luis Gruhler  15.04.2025