Eine Autobiografie mit noch nicht einmal 35 Jahren? Arye Sharuz Shalicar hat viel erlebt in seinen ersten dreieinhalb Lebensjahrzehnten. Mit seinem Buch Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude. Die Geschichte eines Deutsch-Iraners, der Israeli wurde will er Mut machen. Auf Einladung des Kulturzentrums der IKG sprach er mit dem Journalisten Claus Christian Malzahn über sein Buch und sein Leben.
Wedding Der Sohn iranischer Juden sollte es in Deutschland eimal besser haben als seine Eltern. Er wusste lange nicht einmal, dass er Jude war. Heute lebt er als Pressesprecher der israelischen Armee in Israel. Dazwischen lag ein weiter Weg, auf dem der Junge, der »für die Deutschen ein Kanake, für die Moslems ein Jude, für die Juden ein krimineller Jugendlicher aus dem Wedding« war, letztendlich doch noch die Kurve kriegte. Familie und vor allem Freunde halfen ihm dabei. Der Schock, als Jude unter Moslems angefeindet zu sein, ließ ihn nahezu alles tun, um doch dabei sein zu können. Aber es gab auch Freunde, die trotz des jeweiligen Andersseins zu ihm standen. Diese Zeit im Berliner Wedding zeigt die Konflikte eines Jugendlichen, der in seiner Umgebung, in seiner Gruppe anerkannt und ihr angehören möchte.
Es zeigt eine Welt voller Vorurteile gegen jegliches Anderssein. Da geht es um Antisemitismus und misstrauisches Gegeneinander unterschiedlicher Ethnien mitten in Deutschland ebenso wie um die Probleme heranwachsender junger Menschen unter sich. Das Buch fand Zuspruch. Dass es manche der Besucher für ihre heranwachsenden Kinder kauften, bestätigt, dass Shalicar ein hochaktuelles Problem mit dem Mut zur Hoffnung angegangen ist