Israelitische Kultusgemeinde

München gedenkt digital

Mittelpunkt des jüdischen Lebens in München: das IKG-Gemeindezentrum am Jakobsplatz Foto: Marina Maisel

Infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie finden die diesjährigen Münchner Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer der Pogrome am 9. November 1938 nur digital statt.

Darauf hat die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern am Mittwoch hingewiesen. Sie werden auf dieser Website veröffentlicht.

DEPORTATION Erinnert werden soll dieses Mal vor allem an die 191 Juden, die in bayerischen Heil- und Pflegeanstalten sowie Behinderteneinrichtungen untergebracht waren, wie es heißt.

Sie wurden am 20. September 1940 über die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar in die Tötungsanstalt Hartheim in Österreich deportiert und nach ihrer Ankunft ermordet.

Der Gedenkakt mit Grußworten von IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch und OB Dieter Reiter (SPD) wird im Internet veröffentlicht.

Darunter war auch ein Cousin von Herszel Grynszpan, der aus Verzweiflung über die Ausweisung seiner polnisch-jüdischen Eltern Ende Oktober 1938 einen deutschen Botschaftsattaché in Paris tödlich verletzte und dem NS-Regime so einen Vorwand für die Novemberpogrome geboten habe.

GEDENKAKT Im Internet veröffentlicht wird zum 9. November ab 19 Uhr der Gedenkakt mit Grußworten von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch.

Gedenkvorträge halten der Münchner Historiker Andreas Heusler und der Psychiater Michael von Cranach von der Gedenkinitiative für die »Euthanasie«-Opfer.

Aus historischen Quellen lesen die Schauspieler Julia Cortis und Stefan Wilkening. Beide werden außerdem bereits ab 15 Uhr, um den Opfern eine Stimme und ein Gesicht zu geben, deren Namen und Lebensgeschichten präsentieren. Auch Fotos werden gezeigt. kna

Forschung

Vom »Wandergeist« einer Sprache

Die Wissenschaftlerinnen Efrat Gal-Ed und Daria Vakhrushova stellten in München eine zehnbändige Jiddistik-Reihe vor

von Helen Richter  14.01.2025

Nachruf

Trauer um Liam Rickertsen

Der langjährige Vorsitzende von »Sukkat Schalom« erlag seinem Krebsleiden. Er war ein bescheidener, leiser und detailverliebter Mensch

von Christine Schmitt  14.01.2025

Porträt der Woche

Keine Kompromisse

Rainer R. Mueller lebt für die Lyrik – erst spät erfuhr er von seiner jüdischen Herkunft

von Matthias Messmer  12.01.2025

Familien-Schabbat

Für den Zusammenhalt

In den Synagogen der Stadt können Kinder und Eltern gemeinsam feiern. Unterstützung bekommen sie nun von Madrichim aus dem Jugendzentrum »Olam«

von Christine Schmitt  12.01.2025

Köln

Jüdischer Karnevalsverein freut sich über großen Zulauf

In der vergangenen Session traten 50 Neumitglieder dem 2017 gegründeten Karnevalsverein bei

 11.01.2025

Vorsätze

Alles neu macht der Januar

Vier Wochen Verzicht auf Fleisch, Alkohol und Süßes? Oder alles wie immer? Wir haben Jüdinnen und Juden gefragt, wie sie ihr Jahr begonnen haben und ob sie auf etwas verzichten

von Brigitte Jähnigen, Christine Schmitt, Katrin Richter  09.01.2025

Würdigung

»Vom Engagement erzählen«

Am 10. Januar laden Bundespräsident Steinmeier und seine Frau zum Neujahrsempfang. Auch die JSUD-Inklusionsbeauftragte Jana Kelerman ist dabei

von Katrin Richter  09.01.2025

Gedenktag

Uraufführung mit den »Violins of Hope«

Ein besonderes Konzert anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz hat sich das Rundfunk-Sinfonieorchester vorgenommen. Es interpretiert ein Werk für die Geigen, die die Schoa überstanden haben

von Christine Schmitt  08.01.2025

Universität

Preise der »World Union of Jewish Students« in Berlin vergeben

Die weltweite Vertretung jüdischer Studierender hat ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert und besonders verdienstvolle Personen und Verbände ausgezeichnet

 07.01.2025