Moritz Neumann ist tot. Der langjährige Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen, Direktoriumsmitglied des Zentralrats der Juden und Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Darmstadt, ist im Alter von 68 Jahren gestorben.
»Moritz Neumann sel. A. war lange Zeit das Gesicht und die Seele der jüdischen Gemeinschaft Hessens«, sagte der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, in einer ersten Stellungnahme. Mit Leidenschaft habe er sich für die Belange der jüdischen Gemeinschaft und gegen Antisemitismus eingesetzt. »Der begnadete Erzähler und Journalist war mit seinem Wissen und seinem Esprit stets eine Bereicherung. Sein Tod ist ein herber Verlust. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.«
Journalist Neumann war als Journalist bei mehreren Tageszeitungen tätig, unter anderem bei der Frankfurter Rundschau und dem Darmstädter Echo. Er schrieb auch für die Jüdische Allgemeine und hat zwei Bücher veröffentlicht.
Für die SPD saß er viele Jahre im Darmstädter Stadtrat. 1985 kam er als Geschäftsführer zum Jüdischen Landesverband Hessen, seit 1994 war er dessen Vorsitzender, seit 1991 auch Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Darmstadt. Neumann wurde für seine Verdienste unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz, der Leuschner-Medaille und der Verdienstplakette der Stadt Darmstadt ausgezeichnet. ja