Berlin

Mit Mosaiksteinchen zum Frieden

Stein um Stein ist sie gewachsen, nun konnten sich Schüler, Lehrer und die Initiatoren des Projekts »CITYarts« über ihre Fertigstellung freuen: Am Dienstag wurde in Berlin-Mitte die »Peace Wall«, eine bunt gestaltete Häuserwand mit Friedenstauben und anderen Motiven, der Öffentlichkeit vorgestellt.

Zwei Monate lang hatten Schüler verschiedener Schulen, darunter das Jüdische Gymnasium Moses Mendelssohn, die Nelson-Mandela-Schule und die Integrierte Sekundarschule (ISS) an der Ringstraße, unter Anleitung der Künstlerinnen Maayan Jungmann und Svenja Teichert in mühevoller Kleinarbeit Tausende von Mosaiksteinchen aus Keramikplatten geschnitten und auf die fünf Meter hohe Wand geklebt.

Utopie Das Ergebnis, eine utopische Landschaft mit einer Brücke, einem Teich mit Seerosen und vielen Friedenstauben vor einem blauen Himmel, kann sich sehen lassen. »Ihr alle habt Frieden an einen Ort gebracht, der früher ein Schauplatz von Krieg und Pein war«, sagte Projektleiterin Tsipi Ben-Haim aus New York. Jüdische, christliche und muslimische Schüler hätten gemeinsam gezeigt, dass sie dieselben Ziele hätten: »Glücklich sein, spielen und auf eine bessere Welt hoffen.«

Viele Schüler hätten auch nach dem Unterricht an der Mosaikwand mitgearbeitet, sagte der 14-jährige Louis, Schüler des Klasse 8 A der Jüdischen Gymnasiums. »Manchmal haben wir freibekommen, aber auch nach der Schule konnten wir mitarbeiten. Viele kamen auch in den Sommerferien. Manche waren bis sieben Uhr abends hier.«

Projekt Barbara Witting, Leiterin des Jüdischen Gymnasiums, betonte, Friedenserziehung sei eine wichtige Aufgabe von Schulen. Tägliche Berichte über Tote und Flüchtlinge machten deutlich, wie wichtig das Thema sei. Katharina Gollner-Sweet, Kulturattachée der amerikanischen Botschaft in Berlin, sagte, sie sei erfreut, »dass wir sie alle mit diesem Projekt ehren können«. Der Besitzer des Hauses, Klaus Schütt, zeigte sich begeistert über das »gelungene Motiv«.

Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, sagte: »Wir alle sind noch weit entfernt vom Idealzustand des Friedens.« Die »Peace Wall« sei eine Erinnerung daran, dass alle stets nach diesem Idealzustand streben sollten: »Wir erleben heute ein kleines Wunder«, so Joffe.

Die Berlin »Peace Wall« ist die fünfte internationale Wand ihrer Art. »CITYarts« hat ähnliche Projekte bereits in New York, London, Karachi und Tel Aviv initiiert.

Berlin

Kai Wegner gratuliert Margot Friedländer

Die Holocaustüberlebende wird heute 103 Jahre alt

 05.11.2024

9. November 1938

»Mir war himmelangst«

Ruth Winkelmann (96) überlebte die Novemberpogrome und die NS-Zeit in Berlin

von Nina Schmedding  05.11.2024

Chabad Berlin

Ein offenes Haus

Pears Jüdischer Campus: Seit einem Jahr ist die Bildungsstätte von Chabad in Betrieb – ein Besuch

von Pascal Beck  04.11.2024

München

Trauer und Sorge um Israel

Buchvorstellung: Der »Jüdische Almanach« beschäftigt sich mit dem Massaker vom 7. Oktober 2023 und dessen Folgen

von Nora Niemann  04.11.2024

Berlin

Eine Tora für Ohel Hachidusch

Dank Spenden kann sich die Gemeinde eine neue Rolle leisten. Sie stammt aus den USA

von Christine Schmitt  04.11.2024

Jewish Quiz

»Eine Riesen-Mischpacha«

Das Jugendzentrum Neschama aus München gewinnt den Wettbewerb in Frankfurt

von Eugen El  03.11.2024

Porträt der Woche

Vom Tramp zum Stammbeter

Georg Gabriel Potzies lernte Konditor, war Antiquitätenhändler und wurde religiös

von Frank Toebs  03.11.2024

Deutschland

Blick in die Zukunft

Laut Shell-Studie schauen Jugendliche optimistisch auf die nächsten Jahre. Gilt das auch für Juden?

von Christine Schmitt  03.11.2024

Berlin

»Etwas Himmlisches«

Am Donnerstagabend wurden in Berlin kleine, glitzernde Tropfen der Hoffnung gefeiert. So war die Verleihung des achten Shimon-Peres-Preises

von Sophie Albers Ben Chamo  01.11.2024