EILMELDUNG! Internationaler Strafgerichtshof erlässt Haftbefehl gegen Israels Premier Netanjahu

Würdigung

Margot Friedländer erhält Bundesverdienstkreuz

Die Schoa-Überlebende Margot Friedländer Foto: picture alliance/dpa

Die Holocaust-Überlebende und Zeitzeugin Margot Friedländer wird am kommenden Montag mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse gewürdigt. Überreicht wird der 101-Jährigen die Auszeichnung im Roten Rathaus von der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD).

»Wir verneigen uns heute erneut vor der beeindruckenden Lebensleistung und dem ungeheuren Mut unserer Berliner Ehrenbürgerin Margot Friedländer«, sagte Giffey im Vorfeld der Übergabe. In bewundernswerter Weise gebe Friedländer Zeugnis »von ihrem Leben, von der Verfolgung im nationalsozialistischen Berlin, vom Schicksal ihrer Familie und vom Holocaust«.

rechtsstaat Bis zum heutigen Tag setze sie ihre Arbeit als Zeitzeugin unermüdlich fort. Friedländers authentische und entschlossene Stimme mahne, »dass es an uns allen liegt, dass es ein für alle Mal beim ›Nie wieder!‹ bleibt«, so die Regierende Bürgermeisterin. »Wir müssen Tag für Tag dafür kämpfen, dass wir uns unseren freiheitlichen und demokratischen Rechtsstaat erhalten und eine Gesellschaft bewahren, in der Jüdinnen und Juden sicher und frei sind und ihr religiöses Bekenntnis leben können«, erklärte Giffey.

Die Regierende Bürgermeisterin wird am Montag auch eine Büste von Margot Friedländer präsentieren. Diese wird in der Vorhalle des Wappensaals im Roten Rathaus aufgestellt. Die Künstlerin Stephanie von Dallwitz erschuf das Bildnis, das nun zur Galerie der Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger im Abgeordnetenhaus von Berlin gehört.

»Margot Friedländer spricht für die, die nicht mehr sprechen können.«

Franziska Giffey

Bereits 2011 hatte Friedländer das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten, im Jahr 2016 auch den Verdienstorden des Landes Berlin.

»Mit der Skulptur von Margot Friedländer im Roten Rathaus zeigen wir an prominenter Stelle, dass im Rathaus unserer Stadt auch all die Berliner Jüdinnen und Juden ihren Platz haben, die das menschenverachtende nationalsozialistische Regime vertrieben, deportiert oder ermordet hat«, teilte Giffey mit.

Ehrenplatz »Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist zurückgekehrt nach Berlin. Dass sie diesen Schritt getan hat, ist angesichts des Leids, das ihr und ihrer Familie hier zugefügt worden ist, keineswegs selbstverständlich.« Die Büste solle symbolisch dafür stehen, dass Margot Friedländer »einen Ehrenplatz in unseren Herzen und in unserer Stadt hat«. Friedländer spreche für die, die nicht mehr sprechen können, so Giffey. »Sie mahnt: ›Seid Menschen, lasst es nie wieder geschehen.‹«

Friedländer, deren Mutter und Bruder in Auschwitz ermordet wurden, überlebte ihre Inhaftierung im KZ Theresienstadt. Nach dem Krieg wanderte sie mit ihrem Mann Adolf Friedländer in die Vereinigten Staaten aus, wo er 1997 starb. Im Jahr 2010 kehrte sie schließlich in ihre Heimatstadt Berlin zurück. »Versuche, dein Leben zu machen« ist der Titel ihrer 2008 erschienenen Biografie.

Leo-Baeck-Preis

»Die größte Ehre«

BVB-Chef Hans-Joachim Watzke erhält die höchste Auszeichnung des Zentralrats der Juden

von Detlef David Kauschke  21.11.2024

Düsseldorf

Für Ausgleich und Verständnis

Der ehemalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet erhielt die Josef-Neuberger-Medaille

von Stefan Laurin  21.11.2024

Jubiläum

Religionen im Gespräch

Vor 75 Jahren wurde der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gegründet

von Claudia Irle-Utsch  21.11.2024

Engagement

Helfen macht glücklich

150 Aktionen, 3000 Freiwillige und jede Menge positive Erlebnisse. So war der Mitzvah Day

von Christine Schmitt  20.11.2024

Volkstrauertag

Verantwortung für die Menschlichkeit

Die Gemeinde gedachte in München der gefallenen jüdischen Soldaten des Ersten Weltkriegs

von Vivian Rosen  20.11.2024

München

»Lebt euer Leben. Feiert es!«

Michel Friedman sprach in der IKG über sein neues Buch – und den unbeugsamen Willen, den Herausforderungen seit dem 7. Oktober 2023 zu trotzen

von Luis Gruhler  20.11.2024

Aus einem Dutzend Ländern kamen über 100 Teilnehmer zum Shabbaton nach Frankfurt.

Frankfurt

Ein Jahr wie kein anderes

Was beschäftigt junge Jüdinnen und Juden in Europa 13 Monate nach dem 7. Oktober? Beim internationalen Schabbaton sprachen sie darüber. Wir waren mit dabei

von Joshua Schultheis  20.11.2024

Porträt

»Da gibt es kein ›Ja, aber‹«

Der Urgroßvater von Clara von Nathusius wurde hingerichtet, weil er am Attentat gegen Hitler beteiligt war. 80 Jahre später hat nun seine Urenkelin einen Preis für Zivilcourage und gegen Judenhass erhalten. Eine Begegnung

von Nina Schmedding  19.11.2024

ZWST-Tagung

Das Fremdsein überwinden

Experten tauschten sich über Strategien zur besseren Integration von Minderheiten aus

von Johanna Weiß  19.11.2024