Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist in München mit dem »Bambi« in der Kategorie Mut geehrt worden und hat für einen berührenden Moment gesorgt. Als die 103-Jährige die Bühne betrat, erhob sich das Publikum applaudierend von den Plätzen. »Seid Menschen!«, sagte Friedländer und herzte das goldene Reh.
Auch mit 103 Jahren werde Margot Friedländer nicht müde, immer wieder auf das Verbindende zwischen den Menschen hinzuweisen, etwa bei ihren Besuchen in Schulen und Bildungseinrichtungen, sagte Laudatorin Sophie von der Tann, ARD-Korrespondentin für Israel und die Palästinensischen Gebiete.
Sie zitierte die Preisträgerin: »Es gibt kein christliches, muslimisches oder jüdisches Blut. Es gibt nur Menschenblut.« Damit mache sie die Lehre aus den Schrecken des Holocaust deutlich.
»Menschenrechte sind universell. Sie gelten für alle. Eine Botschaft der Menschlichkeit, die gerade jetzt so wichtig ist, wo in Deutschland und an vielen anderen Orten der Welt das Trennende in den Vordergrund gerückt wird«, sagte die Laudatorin von der Tann.
Der »Bambi« wird seit 1948 verliehen. Das Schaulaufen auf dem Roten Teppich vor der Preisverleihung wurde auf dem Tiktok-Kanal von Prime Video übertragen. dpa