Berlin

Maccabi chai!

Gedenkzeremonie und Kranzniederlegung am Holocaust-Mahnmal Foto: Finnegan Godenschweger

Dass er ausgepfiffen wurde, dürfte ihn überrascht haben. Dennoch war der Basketballer Yovel Zoosman am vergangenen Donnerstag nach der gewonnenen Partie von Alba Berlin gegen Maccabi Tel Aviv ganz zufrieden. Denn seine Mutter und seine Schwester waren extra aus Israel angereist, um ihn beim Spiel anzufeuern. Fast seine ganze Basketballzeit hat der 23-Jährige für Maccabi gespielt. Nach der Partie wollte er mit seinen alten Mannschaftskameraden noch etwas essen gehen.

Doch Maccabi Tel Aviv hat überraschend das Euroleague-Spiel gegen Alba Berlin verloren. Vor 4099 Zuschauern unterlag nun der israelische Serienmeister in der Arena am Ostbahnhof dem Basketball-Bundesligisten mit 86:91. Für den deutschen Meister war es der erste Erfolg gegen Maccabi in der neuen Euroleague.

ZUSCHAUER Etwa 1000 Zuschauer feuerten die Gastmannschaft aus Israel an, unter ihnen auch die ehemalige Gemeindevorsitzende Lala Süsskind und Gemeinderabbiner Jonah Sievers. Etliche Beter der Synagoge Pestalozzistraße gaben auf den Zuschauerbänken alles, damit Maccabi gewinnt. Eigentlich wollten sie gemeinsam mit einem Bus zur Arena fahren, aber wegen Corona hatten sich die meisten abgemeldet.

Vor der sportlichen Begegnung mit Alba Berlin diskutierten sich die Gäste aus Israel zum Thema Antisemitismus im Sport.

Vor der sportlichen Begegnung widmeten sich die Gäste aus Israel jedoch einem wichtigen gesellschaftspolitischen Thema: Vertreter des Vereins, des Center for Jewish Impact, der World Zionist Organization und weitere Beauftragte nahmen an einer Diskussion zum Thema »Wie kann Sport bei der Bekämpfung von Antisemitismus und Rassismus helfen« teil.

HOLOCAUSTMAHNMAL Zugleich erklärten sie dabei ihre Unterstützung der Antisemitismusdefinition der »International Holocaust Remembrance Alliance« (IHRA). Dabei unterstrich Israels Botschafter Jeremy Issacharoff, dass Sport einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Beziehungen zwischen beiden Ländern leiste.

»Der sportliche Austausch zwischen den Nationen hilft, Diskriminierung oder Vorurteile aus rassistischen, ethnischen oder religiösen Gründen zu beseitigen, sobald Menschen in freundschaftlicher und respektvoller Weise miteinander konkurrieren«, sagte Issacharoff.

Anschließend besuchte er mit Vertretern von Maccabi Tel Aviv das Holocaust-Mahnmal, wo im Gedenken an die ermordeten Juden Europas Kränze niedergelegt wurden.

Chanukka-Umfrage

»Wir brauchen das Licht«

Was für Lieblingssymbole haben Gemeindemitglieder? Und wie verbringen Familien das Fest, wenn ein Partner Weihnachten feiern möchte? Wir haben nachgefragt

von Brigitte Jähnigen, Christine Schmitt  25.12.2024

Berlin

Wenn Hass real wird

Die Denkfabrik Schalom Aleikum beschäftigt sich mit dem gesellschaftlichen Einfluss sozialer Medien

von Alicia Rust  23.12.2024

Interview

»Wir sind neugierig aufeinander«

Amnon Seelig über die erste Konferenz des Kantorenverbandes, Lampenfieber und das Projekt Call a Kantor

von Christine Schmitt  22.12.2024

Porträt der Woche

Ein Signal senden

David Cohen ist Geschäftsführer eines Unternehmens und setzt sich gegen Judenhass ein

von Matthias Messmer  22.12.2024

Soziale Medien

In 280 Zeichen

Warum sind Rabbinerinnen und Rabbiner auf X, Instagram oder Facebook – und warum nicht? Wir haben einige gefragt

von Katrin Richter  20.12.2024

Hessen

Darmstadt: Jüdische Gemeinde stellt Strafanzeige gegen evangelische Gemeinde

Empörung wegen antisemitischer Symbole auf Weihnachtsmarkt

 19.12.2024 Aktualisiert

Debatte

Darmstadt: Jetzt meldet sich der Pfarrer der Michaelsgemeinde zu Wort - und spricht Klartext

Evangelische Gemeinde erwägt Anzeige wegen antisemitischer Symbole auf Weihnachtsmarkt

 19.12.2024

Hessen

Nach Judenhass-Eklat auf »Anti-Kolonialen Friedens-Weihnachtsmarkt«: Landeskirche untersagt Pfarrer Amtsausübung

Nach dem Eklat um israelfeindliche Symbole auf einem Weihnachtsmarkt einer evangelischen Kirchengemeinde in Darmstadt greift die Landeskirche nun auch zu dienstrechtlichen Maßnahmen

 19.12.2024

Ehrung

Verdiente Würdigung

Auf der Veranstaltung »Drei Tage für uns« wurde der Rechtsanwalt Christoph Rückel ausgezeichnet

von Luis Gruhler  19.12.2024