München

Literatur, Diskurs, Zeugnis

Am 10. März heißt es im Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz »Bob Dylan: Forever Young« – eine literarisch-musikalische Hommage. Foto: imago images / ZUMA Press

Literatur

Seit Mai 2021 bot der Literaturwissenschaftler und Publizist Dirk Heißerer in Kooperation mit dem Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde jeden Monat ein jüdisches Autorenporträt an. Diese Reihe endet mit dem Monat März, in dem es ab Sonntag, 6. März, auf dem YouTube-Kanal (www.youtube.com/c/DrDirkHeißerer) um Lion Feuchtwanger und seinen Roman Erfolg – Drei Jahre Geschichte einer Provinz (1930) geht. Er spielt in München in den politischen Schicksalsjahren 1921 bis 1924. Hinter vielen Figuren sind ihre originalen Vorbilder erkennbar, neben Feuchtwanger und seiner Frau Marta unter anderem auch Bertolt Brecht, Karl Valentin und Adolf Hitler. Was von Feuchtwanger als Satire gedacht war, wurde ab 1933 von der Realität furchtbar übertroffen. ikg

Diskurs

2021 schrieben die Journalistin Özlem Topçu (Der Spiegel) und ihr Kollege Richard C. Schneider (BR/ARD) einander regelmäßig. Das Ergebnis ihres Austausches ist soeben bei Droemer Knaur unter dem Titel Wie hättet ihr uns denn gerne? Ein Briefwechsel zur deutschen Realität erschienen. Es spiegelt den Diskurs zweier in Deutschland geborener Publizisten mit Migrationshintergrund wider, die beide, hier muslimisch, dort jüdisch, als Minderheitenstimmen wahrgenommen werden, obwohl sie mehr Durchblick haben und besseres Deutsch sprechen als mancher sogenannte Biodeutsche. Am Montag, 7. März, 19 Uhr, führen sie online ein Gespräch, moderiert von Niels Beintker (Bayerischer Rundfunk). Für die Teilnahme über Zoom ist eine Anmeldung erforderlich unter karten@ikg-m.de. ikg

Zeugnis

In der unmittelbaren Nachkriegszeit gründeten überlebende osteuropäische Juden die Zeitschrift »Fun letstn churbn«, welche die Gräuel der Nazis dokumentierte. Im Metropol Verlag erschien die deutsche Übersetzung Von der letzten Zerstörung, herausgegeben von der Jüdischen Historischen Kommission in München 1946–1948. Am Mittwoch, 9. März, 19 Uhr, stellt Markus Roth, Mitherausgeber der deutschen Edition und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Frankfurter Fritz Bauer Instituts, diese im Bildungszentrum Einstein 28, Einsteinstraße 28, vor. Aus den Texten liest Katja Schild. Eine Anmeldung für diese Kooperationsveranstaltung mit der Münchner Volkshochschule und dem Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte ist erforderlich unter 089/48006-6239. Die Kursnummer lautet 0110746. ikg

Jiddisch

Die Jüdische Volkshochschule München bietet einen Jiddisch-Lesekreis online an. An vier Mittwochabenden treffen sich die Teilnehmer über Zoom, um gemeinsam Klassiker der jiddischen Literatur zu lesen und zu besprechen. Dozent ist der Jiddisch-Lehrer und Archivar Chaim Frank. Termine sind 9. und 23. März sowie 6. und 27. April, jeweils um 19.30 Uhr. Weitere Infos unter juedischevhs@ikg-m.de oder 089/202 400-491. ikg

Bob Dylan

Am Donnerstag, 10. März, 19 Uhr, heißt es im Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz »Bob Dylan: Forever Young« – eine literarisch-musikalische Hommage. Gastgeber im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit sind die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und das IKG-Kulturzentrum. Mit Bob Dylan, Jahrgang 1941, öffnete sich die Pop-Musik für politische Themen; gleichzeitig schuf er neue poetische Ausdrucksformen in der Musik, was ihm 2016 den Literaturnobelpreis eintrug. Anmeldung für die Veranstaltung unter karten@ikg-m.de oder 089/20 24 00-491. Es gelten die aktuellen Corona-Regeln der Bayerischen Staatsregierung. Das Tragen einer FFP2-Maske ist notwendig. ikg

Hamburg

»Our Turn«: Zentralrat und ZWST veranstalten Jugendkongress 2025

Den Teilnehmern sollen »Methoden, Chancen und Vorbilder« gezeigt werden, mit denen sie sich selbst verwirklichen können sollen

von Imanuel Marcus  11.12.2024

Magdeburg

Sachsen-Anhalt setzt Förderung jüdischer Einrichtungen fort

Die Projektauswahl wird vom Beirat für jüdisches Leben begleitet

 11.12.2024

Interview

»Damit ihr Schicksal nicht vergessen wird«

Die Schauspielerin Uschi Glas setzt sich für die Befreiung der israelischen Geiseln ein. Ein Gespräch über Menschlichkeit, Solidarität und Gegenwind

von Louis Lewitan  11.12.2024

Stuttgart

Opfer eines Schauprozesses

Nach fast drei Jahrzehnten Stillstand wurde nun ein Platz eingeweiht, der Joseph Süß Oppenheimer gewidmet ist

von Brigitte Jähnigen  10.12.2024

Esslingen

Antike Graffiti

Der Künstler Tuvia ben Avraham beschreibt das Judentum anhand uralter Buchstaben – und jeder darf mitmachen

von Valentin Schmid  09.12.2024

Berlin

Campus mit Kita und Café

Noch bis zum 10. Dezember können Architekten ihre Entwürfe für den Neubau an der Synagoge Fraenkelufer einreichen

von Christine Schmitt  09.12.2024

München

Mit Erfahrung zum Erfolg

Die Spieler des Schachklubs der IKG gehören zu den stärksten in Bayern – allen voran Leonid Volshanik

von Vivian Rosen  09.12.2024

Bundestag

Zentralrat der Juden schlägt Maßnahmen für Schutz jüdischen Lebens vor

Was der jüdische Dachverband von den Parteien mit Blick auf die Neuwahlen erwartet

 09.12.2024

Frankfurt

»Voll akzeptiert in der Gemeinde«

Rabbinerin Elisa Klapheck über das Jubiläum des Egalitären Minjans und das Konzept »Alle unter einem Dach«

von Ralf Balke  07.12.2024