Am Montagmorgen wurden in der Berkaer Straße 31 in Berlin-Schmargendorf zwei Stolpersteine für das Ehepaar Hugo und Maria Heymann verlegt. Pate war Julien Reitzenstein. Der Historiker hatte bereits im November 2015 eine Stolpersteinverlegung zur Erinnerung an den jüdischen Unternehmer und seine Frau initiiert, damals allerdings nicht vor dem Wohnhaus in der Berkaer Straße, sondern in Berlin-Dahlem vor der Pücklerstraße 14 – der Dienstvilla des jeweils amtierenden Bundespräsidenten, seinerzeit Joachim Gauck.
Dass die beiden Messingplatten des Künstlers Gunter Demnig nun doch in der Berkaer Straße in den Gehweg eingelassen wurden und nicht vor der Präsidentenvilla, liegt auch an den Empfehlungen eines wissenschaftlichen Gutachtens, das das Bundespräsidialamt 2016 in Auftrag gab.
Demnach sei die Berkaer Straße – und nicht die Villa in Dahlem – der »letzte selbst gewählte Wohnort« des Ehepaars Heymann gewesen. Zu diesem Schluss kamen die Historiker Michael Wildt und Julia Hörath von der Humboldt-Universität. Zu ähnlichen Ergebnissen führten nach Angabe der Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin auch deren eigene Recherchen.
zweifel Die Heymanns hatten 1933 ihre Villa an den Verleger Waldemar Gerber verkauft. Dass das freiwillig geschah, bezweifelte der Historiker Reitzenstein allerdings. Die Verlegung begrüßte er nun dennoch. »Ich freue mich, dass sie liegen, wenn auch hier«, sagte Reitzenstein der Jüdischen Allgemeinen.
Neben dem Stolperstein-Paten waren die Historikerin und Gutachterin Julia Hörath sowie Katharina Narbutovic, Leiterin des Referats Kultur und Gedenken beim Bundespräsidialamt, zur Stolpersteinverlegung gekommen.
»Wir sind nicht hier, um darüber zu diskutieren, ob dies der richtige oder falsche Ort für die Stolpersteine ist«, sagte Christoph Kreutzmüller, Vorsitzender des Aktiven Museums, in seiner Gedenkansprache, »sondern um der Personen zu gedenken, für die wir hier Stolpersteine verlegt haben«.
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