Der letzte noch lebende Befreier des NS-Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, David Dushman, ist tot. Er verstarb in der Nacht zu Samstag im Alter von 98 Jahren in einem Münchner Krankenhaus, wie die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG) am Sonntag mitteilte.
»Jeder Zeitzeuge, der von uns geht, ist ein Verlust, doch der Abschied von David Dushman schmerzt besonders«, so IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch in einer Erklärung. »Dushman stand an vorderster Front, als 1945 die Mordmaschinerie der Nationalsozialisten zerschlagen wurde; als ›Held von Auschwitz‹ rettete er unzählige Menschenleben.«
Dushman sei einer der letzten gewesen, die von der Befreiung des Vernichtungslagers berichten konnten. »Nach dem Krieg ging er erfolgreich seinen Weg und ebnete als Nationaltrainer der sowjetischen Fechterinnen den Weg für unzählige Weltmeistertitel und olympische Medaillen«, würdigte Knobloch das Leben des Verstorbenen. Mit ihm verliere die Israelitische Kultusgemeinde, deren Ehrenmitglied Dushman war, einen »tapferen, ehrlichen und aufrichtigen Mann«.
»Dushman stand an vorderster Front, als 1945 die Mordmaschinerie der Nationalsozialisten zerschlagen wurde; als Held von Auschwitz rettete er unzählige Menschenleben.«
IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch
Dushman stammte aus der ehemaligen Sowjetunion und kämpfte als Panzerfahrer unter anderem in der Schlacht von Stalingrad. Am 27. Januar 1945 walzte er im Alter von 21 Jahren mit einem Panzer der Roten Armee den Zaun des Konzentrationslagers Auschwitz nieder.
Nach dem Krieg trainierte er von 1952 bis 1988 als Fechttrainer die Frauennationalmannschaft der Sowjetunion. Als Zeitzeuge berichtete er später an Schulen über seine Geschichte. kna