Hebräisch lernen», erklärt er eines Tages seiner Familie. Und da er und sein Zwillingsbruder Benjamin zudem noch im nächsten Jahr Barmizwa werden, wurden sowohl seine Eltern wie auch die Verantwortlichen der jüdischen Gemeinde Delmenhorst sofort aktiv und gründeten eine Kinder- und Jugendgruppe.
«Bereschit» heißt sie nun. Sie hat ihr Programm zum Namen gemacht: Bereschit heißt «Am Anfang». Ein Neubeginn in dieser kleinen Gemeinde. Und Davids Idee gab die Initialzündung. Nicht zuletzt wegen der guten Verbindungen zur Gemeinde Oldenburg fand David und Benjamins Familie schon bald eine überaus geeignete Lehrerin, deren Muttersprache Hebräisch ist: Oshra Levy.
Ehrgeiz Jetzt kommen die Brüder jeden Mittwoch besonders pünktlich von der Schule nach Hause, denn nachmittags ist Lernen bei Oshra. Dafür schnappen sie sich ihre «Oshra-Mappe», wie sie ihren Lernordner nennen, und fahren zum Gemeindezentrum in der Louisenstraße. Dort treffen sie Edi und Arthur, zwei Jungen in ihrem Alter, die inzwischen ihre Freunde geworden sind. Nun lernt eine kleine Schar von Kindern jede Woche bei Oshra Levy nicht nur Hebräisch, sondern erhält zusätzlich auch noch einen umfassenden Religionsunterricht.
Das Besondere ist, dass Oshra Levy ihre Schüler und Schülerinnen mit allen Sinnen an die Themen heranführt. Da werden die jüdischen Feiertage nicht nur besprochen und in Hebräisch dazu gelesen und geschrieben. Die gebürtige Israelin lässt ihre Gruppe zu religiösen Themen malen und basteln. Ab und zu darf auch genascht werden, was es an besonderen Speisen zu den Festtagen gibt.
LOB Die Ergebnisse werden in den Räumen der Gemeinde an einer Wandfläche präsentiert, die speziell für die Arbeiten der Kinder konstruiert wurde. Das schönste Lob bekamen sie von einem Gemeindemitglied, das beim Anblick der neuen Kindertafel rief: «Die ganze Gemeinde erstrahlt jetzt dank unserer Kinder!» Und besonders groß ist die Vorfreude aller auf die anstehenden Barmizwa-Feiern, die ebenfalls eine neue Erfahrung für die Jüdische Gemeinde in Delmenhorst sein werden.