Leon Weintraub
Am Sonntag, 25. April, wird auf ARD-alpha um 20.15 Uhr ein Gespräch ausgestrahlt über Schuld, Scham und darüber, wie es mit der Erinnerungskultur ohne Zeitzeugen einmal weitergehen soll. Daran nehmen teil der Holocaust-Überlebende Leon Weintraub, Jens-Jürgen Ventzki, dessen Vater in der NS-Zeit Oberbürgermeister von Lódz und damit mitverantwortlich für das Leid jüdischer Menschen war, sowie Julie Lindahl, die Enkelin eines SS-Mannes. Im Anschluss folgt um 21 Uhr eine Dokumentation über Leon Weintraub, der 1926 in Lódz geboren wurde, aus der Reihe »Zeugin/Zeuge der Zeit«. Beide Filme stehen auch in der BR-Mediathek zur Verfügung. Weintraub ist zum Erew Jom Haschoa 2015 bereits als Zeitzeuge in der Ohel-Jakob-Synagoge aufgetreten. ikg
Zeitgeschichte
»Politische Justiz, Herrschaft, Widerstand« lautet der Titel des neuen Bandes der Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, der am Montag, den 26. April, um 18 Uhr im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion steht. Das Buch wirft »Schlaglichter auf das wissenschaftliche Werk Jürgen Zaruskys«, den am 4. März 2019 ebenso früh wie unerwartet verstorbenen Chefredakteur der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Dazu gehören vor allem Probleme des Diktaturvergleichs, politische Justiz als Herrschaftsinstrument und historische Determinanten von Erinnerungspolitik. Am Gespräch nehmen teil Andreas Hilger (Deutsches Historisches Institut Moskau), Ekaterina Makhotina (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn), Tanja Penter (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg) und Dieter Pohl (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt). Es moderiert Andreas Wirsching vom Institut für Zeitgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München. Um dem Zoom-Webinar beizutreten, benötigt man einen Link, erhältlich nach Anmeldung per E-Mail unter muenchen@ifz-muenchen.de. ikg
»Mischehe«
Maximilian Strnad stellt am Dienstag, 27. April, 19 Uhr, im Gespräch mit Thies Marsen seine 2021 im Wallstein-Verlag erschienene Dissertation Privileg Mischehe? Handlungsräume ›jüdisch versippter‹ Familien 1933–1949 vor. Rund 11.000 deutsche Juden überlebten den Holocaust dank einer nichtjüdischen Partnerschaft. Eine Überlebensgarantie war dies aber auch nicht. Strnad ist seit 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Stadtarchiv München und insbesondere mit dem Projekt »Erinnerungszeichen« befasst. Der Link zur Online-Veranstaltung ist unter www.nsdoku.de zu finden. ikg
Jiddisch
»Di geshikhte fun nisht farbetene gest: Dzigan un Shumacher in Yisroel« wird Diego Rotman am Mittwoch, 28. April, um 19 Uhr im Rahmen des alljährlichen Scholem-Alejchem-Vortrags erzählen. Mit seiner »Geschichte ungebetener Gäste: Dzigan und Shumacher in Israel« beschreibt der Leiter der Abteilung für Theaterwissenschaft an der Hebräischen Universität Jerusalem nicht nur das Schicksal der beiden genialen jiddischsprachigen Schauspieler und Komiker, die ihre Karriere in Lodz begannen, den Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion überlebten und 1950 nach Israel auswanderten. Es geht vielmehr auch darum, wie die beiden Satiriker – obwohl Jiddisch in Israel unerwünscht war – diese Sprache für ihre politischen Satiren lebendig hielten. Es begrüßt der Historiker Michael Brenner, den Referenten stellt die Jiddistin Evita Wiecki vor. Diese Veranstaltung in jiddischer Sprache, zu der der Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der Ludwig-Maximilians-Universität München und das IKG-Kulturzentrum einladen, findet als Zoom-Webinar online statt. Um den Link zu erhalten, ist eine Anmeldung per E-Mail erforderlich unter juedische.geschichte@lrz.uni-muenchen.de. ikg