Am Montagmorgen, kurz vor den Finalspielen, ist es wunderbar ruhig im Sportpark Wedau. Nur die Vögel zwitschern – doch dürfte sich das in den Ohren der meisten Athleten einfach nur schrill anhören. Bis in die Morgenstunden hatten sie bei der Abschlussparty der Makkabi-Meisterschaften gefeiert, und nicht nur Sportler waren gekommen. Junge Menschen aus den Gemeinden rings um Duisburg hatten sich zu den Athleten gesellt, um gemeinsam mit ihnen im Seehaus an der Regattabahn zu tanzen, auf Medaillen anzustoßen und Freunde zu treffen.
Einer von denen, die schon wieder fit sind, ist Mark Lektor. Seit vier Tagen steckt er in einem blauen Bärenkostüm und wackelt als Maskottchen über das Gelände. »Ich bin der Makkabär«, ruft er fröhlich und steckt die Besucher mit seiner Laune an. Hier ein Knuff, da ein Winker, eine Umarmung für die Kinder – der Bär hat viel zu tun. »Ich hatte keine Ahnung, was da auf mich zukommt«, erzählt der Mönchengladbacher, der sich als Volunteer für die Makkabi-Meisterschaft in Duisburg gemeldet hatte.
Pokernacht Weil er als Maskottchen an allen Ecken und Enden der weiten Sportanlage und bei allen Veranstaltungen auftauchen musste, hatte er einen guten Überblick über die Makkabiade. »Und ich muss sagen, dass es super gut gelaufen ist. Die ›Poker-Night‹ war zum Beispiel großartig. Die hat zwar in einer Sporthalle stattgefunden, aber bei der Vorbereitung haben sich die Leute richtig viel Mühe gegeben.« An jedem Tisch stand eine eigene Lampe, die warmes Licht verbreitete, dazu spielte Musik wie in einer Bar, »als ob da gleich Don Corleone antanzt«, erzählt Mark.
Auch zur Abschlussparty war er im Bärenkostüm spaziert. »Aber so wollte man mich nicht reinlassen«, entrüstet er sich gespielt. Das Motto lautete ja »White Night«, so musste der blaue Makkabär draußen bleiben. Ohne dicken Kopf und Fell feierte es sich dann schließlich auch besser, meint Mark: »Die Party war mordsgeil.«
Gewinner Bei der Abschlussveranstaltung am Montag tritt Mark wieder als Bär auf und jubelt vor der Bühne den Medaillengewinnern zu. In einem kleinen Pavillon daneben suchen Helfer die nächsten Auszeichnungen zusammen, die gleich verliehen werden. Ein ganzer Schwung Goldmedaillen fällt aus kleinen Plastiktütchen, daneben stehen schon die Pokale für die Teamsportarten bereit.
Zwei Frankfurter Fußballer haben sich in den Pavillon geschummelt und proben schon einmal den Jubel, sie werden gleich oben auf dem Treppchen stehen. Doch auch alle anderen bekommen hier ihren verdienten Applaus für die Leistungen im Basketball, Fechten, Tennis, Tischtennis, Schach, Sportschießen oder Volleyball. Gruppenbilder mit dem Makkabär gibt es im Anschluss. Der lüftet seinen großen runden Kopf und beschließt zufrieden: »Man sieht, dass das hier eine Veranstaltung mit Zukunft ist.«
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