Das ehemalige Lagergelände des Konzentrationslagers Buchenwald soll »als elementares Zeugnis der nationalsozialistischen Verbrechen und der Geschichte des 20. Jahrhunderts« UNESCO-Weltkulturerbe werden. Das sagte Thüringens Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Christoph Matschie, vergangenen Freitag. Zuvor hatte der Direktor der Gedenkstätte, Volkhard Knigge, die Bewerbung an den SPD-Politiker übergeben. Dessen Ministerium reicht den Antrag bei der Kultusministerkonferenz ein, die dann über die Liste entscheidet, die Deutschland bei der UNESCO einreicht.
Das Vorhaben wurde bereits heftig kritisiert. So schrieb Jasper von Altenbockum in einem Kommentar in der FAZ, zwar sei auch die Gedenkstätte Auschwitz bereits vor Jahren zum Weltkulturerbe erklärt worden. Doch »was in der UNESCO-Liste getrieben wird, ist bei allen hehren Ansprüchen und monumentalen Kriterien nichts anderes als der emotionsgeladene Anschub von Gedenktourismus«. Thomas Schmid kommentierte in der Welt: »Es wäre gut, die Kultusminister beschieden den Antrag abschlägig.« ja