Jüdische, islamische und christliche Theologen wollen künftig bei der Ausbildung geistlichen Nachwuchses in Deutschland kooperieren. Das haben das Potsdamer Rabbinerseminar Abraham Geiger Kolleg, das Institut für Islamische Theologie in Osnabrück und die evangelische Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel beschlossen, teilte das Rabbinerseminar am Montag in Potsdam mit.
Die Kooperation sei ein weiterer Schritt, die Beziehungen zwischen den drei Europa prägenden Religionen zu stärken und sie miteinander ins Gespräch zu bringen.
Zukunft Ziel sei, den Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu begegnen, hieß es. Die Überzeugung, dass die Zukunft der Religionsgemeinschaften von dialogfähigen Führungspersönlichkeiten abhänge, werde von allen drei beteiligten Institutionen geteilt. Das Abraham Geiger Kolleg gehe damit als »Motor des abrahamitischen Dialogs« zwischen Juden, Christen und Muslimen in Deutschland einen »konsequenten weiteren Schritt«, betonte Rektor Walter Homolka.
Ein Dialog könne nur im Gespräch zwischen Menschen geführt werden, erklärte Bülent Ucar vom Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück. Die Kooperation sei ein »großer Schritt von kirchlichem, akademischem und nicht zuletzt zivilgesellschaftlichem Interesse«, betonte Henning Wrogemann von der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel.
Tagung Kernstück der Kooperation sollen Begegnungen Studierender der drei Theologien bei jährlich stattfindenden internationalen Tagungen zum Trialog von Juden, Christen und Muslimen (JCM) werden. Die bestehenden interreligiösen Ausbildungsmodule sollen dafür ab dem kommenden Sommersemester ergänzt und erweitert werden, hieß es weiter.
Im Mittelpunkt der jeweils einwöchigen Begegnungen stehe, gemeinsam zu leben und zu lernen und die Konferenz mit den gottesdienstlichen Feiern aller vertretenen Glaubenstraditionen abzuschließen. epd