In Magdeburg sind am Dienstagabend die diesjährigen »Tage der jüdischen Kultur und Geschichte« eröffnet worden. Auf dem Programm stehen bis zum 30. Oktober rund 30 Konzerte, Theateraufführungen, Vorträge und Filmabende. Die Veranstaltungen bieten Gelegenheit für interreligiöse und interkulturelle Begegnungen, wie der Kulturverein Forum Gestaltung betonte.
Eingeladen wird etwa zu einer Geocaching-Tour durch Magdeburg, die zu Stätten jüdischer Traditionen sowie von NS-Verbrechen führt. Ferner kündigte der Verein ein Zeitzeugengespräch mit der Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch an. Die heute 88-jährige Jüdin ist eine der letzten Überlebenden des Häftlings-Orchesters im Konzentrationslager Auschwitz.
erinnerung Außerdem sollen am 24. Oktober weitere 19 Stolpersteine zur Erinnerung an verfolgte Magdeburger Juden in Gehwege eingelassen werden. Zur Eröffnung des Gesamtprogramms hielt Magdeburgs Bürgermeister Rüdiger Koch (SPD) einen Vortrag zum Thema »Keine Zukunft ohne Kultur«.
Die Federführung bei den seit 2007 stattfindenden »Tagen der jüdischen Kultur und Geschichte« hat der Verein Forum Gestaltung. Kooperationspartner sind die beiden jüdischen Gemeinden Magdeburgs, das städtische Kulturbüro und weitere Vereine. Der Verein Forum Gestaltung hat seinen Sitz in dem gleichnamigen Gebäude. Dort befand sich eine traditionsreiche Kunstgewerbe- und Handwerkerschule, die 1963 auf Druck des SED-Regimes geschlossen wurde. epd
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