Magdeburg lädt vom 11. bis 30. Oktober zu den »Tagen der jüdischen Kultur und Geschichte« ein. Auf dem Programm stehen rund 30 Veranstaltungen, darunter Konzerte, Theateraufführungen, Vorträge, Lesungen und Filmabende, teilte der Kulturverein Forum Gestaltung am Montag mit.
Sie böten vor allem Gelegenheit für interreligiöse und interkulturelle Begegnungen. Veranstaltet wird auch wieder eine Geocaching-Tour durch Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt, die zu Stätten jüdischer Traditionen sowie von NS-Verbrechen führt.
preis Bei den Kulturtagen verleiht der Förderverein Neue Synagoge Magdeburg erneut den Hermann-Spier-Preis. Geehrt werden damit Gruppen, die sich mit dem Thema Stolpersteine und den Schicksalen ehemaliger jüdischer Mitbürger befassen. Der erste Preis und 250 Euro gehen an Schüler der Berufsbildenden Schule Eike von Repgow. Den zweiten, mit 150 Euro dotierten Preis erhält eine Gruppe aus dem Geschwister-Scholl-Gymnasium. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben. Sie erinnert an den letzten Lehrer und Kantor der Magdeburger Synagogengemeinde, Hermann Spier (1885–1942).
Die Federführung bei den seit 2007 jährlich stattfindenden »Tagen der jüdischen Kultur und Geschichte« hat der Verein Forum Gestaltung. Kooperationspartner sind die beiden jüdischen Gemeinden Magdeburgs, das städtische Kulturbüro und weitere Vereine. Zur Eröffnung hält diesmal Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD), der Schirmherr ist, ein Grußwort.
Der Verein Forum Gestaltung hat seinen Sitz in dem gleichnamigen Gebäude. Dort befand sich die traditionsreiche Kunstgewerbe- und Handwerkerschule, die 1963 auf Druck des SED-Regimes geschlossen wurde. epd