Mit einem Festakt hat die Stadt Köln am Donnerstag den Grundstein für das Jüdische Museum im Archäologischen Quartier gelegt. Bis zum Jahr 2021 soll vor dem Historischen Rathaus das »MiQua« entstehen, das »Museum im Quartier«, wie die Stadtverwaltung mitteilte.
Das Museum zeigt archäologische Denkmäler von europäischer Bedeutung – darunter das Praetorium, den Palast des römischen Statthalters, das mittelalterliche jüdische Viertel und das christliche Goldschmiedeviertel. In einem rund 600 Meter langen Parcours sollen so über 2000 Jahre Kölner Geschichte erlebbar gemacht werden.
Statement Bauherrin des rund 77 Millionen Euro teuren Museums ist die Stadt Köln, betreiben wird es vom Landschaftsverband Rheinland (LVR). Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) bezeichnete das entstehende Museum als Statement »für ein weltoffenes Köln, das Brücken zwischen allen Kulturen und Religionen baut«.
»Keine andere deutsche Stadt ist so lange mit jüdischer Geschichte verbunden wie Köln«, so Oberbürgermeisterin Reker weiter. Die jüdische Gemeinschaft Kölns gelte als die älteste nördlich der Alpen.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) lobte die internationale Strahlkraft des Projekts: »Auf der Grundlage der überragenden archäologischen Spuren der Geschichte bereiten wir mit unseren Partnern in den Niederlanden und Rheinland-Pfalz einen Unesco-Welterbeantrag für den Niedergermanischen Limes und damit auch für das Praetorium in Köln vor.«
Akzente Zugleich reagiere man mit dem Bauvorhaben auf die nach wie vor vorhandenen antisemitischen Strömungen in der Gesellschaft. Ein Jüdisches Museum in Köln werde durch gute didaktische Angebote und eine aktive Vermittlungsarbeit Akzente setzen können, sagte Laschet.
Die Archäologische Zone und das Jüdische Museum entstehen auf und unter dem Rathausplatz in Köln. Im kommenden Jahr sollen die Hochbauarbeiten starten. Im neuen Museumsgebäude auf dem heutigen Rathausplatz wird die Dauerausstellung mit dem Ausstellungsteil zur jüdischen Geschichte und Kultur Kölns von 1424 bis in die heutige Zeit fortgesetzt. Zudem wird ein Akzent der Wechselausstellungen auf der Darstellung jüdischer Geschichte und Kultur der Neuzeit liegen. epd