Der diesjährige Weimarer »Yiddish Summer« vom 12. Juli bis 17. August wird auch wieder in Erfurt gastieren. Insgesamt seien in der Thüringer Landeshauptstadt elf Abendveranstaltungen geplant, kündigte der künstlerische Leiter, Alan Bern, am Mittwoch in Weimar an. Erfurt sei geprägt durch einige der ältesten Zeugnisse jüdischen Lebens in Deutschland.
Vortrag Den Auftakt des Erfurter Programms mache die Jiddistin Diana Matut am 19. Juli mit einem Festvortrag in der Kleinen Synagoge. Im Anschluss werde die Gruppe Veretski Pass aus Kalifornien zusammen mit Joel Rubin ihr neues Programm »The Maggid Chronicles« präsentieren.
Dafür hat sich die Gruppe nach Berns Angaben mit den Archiven der jiddischen Musik-Sammlerin Sofia Maggid beschäftigt, die einen Blick in das Leben jiddischsprachiger Frauen in der Ukraine und Weißrussland in den 1920er und 1930er Jahren geben.
Höhepunkte Zu den weiteren Erfurter Höhepunkten zählte Bern einen Auftritt des Londoner Duo »Fran & Flora« mit einem Klezmer-Abend und ein Konzert der »Waxband« mit Amit Weisberger, dem in Frankreich lebenden Star jiddischer Musik. Das Berlin der 1920er und 1930er-Jahre mit seinen Liedern und Gedichten würden am 31. August von Yuri Vedenyapin auf die Bühne gebracht.
Der letzte Abend des Yiddish Summer in Erfurt sei am 16. August dem »King of Klezmer«, Dave Tarras, gewidmet, der in den 1920er-Jahren selbst einige Zeit in der Stadt verbracht habe.
Der Yiddish Summer findet zum 19. Mal in Weimar statt. Das Festival wolle in diesem Jahr vor allem an den Kreativschub erinnern, der sich zwischen den beiden Weltkriegen in der jiddischsprachigen Gemeinschaft Osteuropas ereignet habe, hieß es. Es würden insgesamt zehn große Eigenproduktionen angeboten. Den Höhepunkt bilde dabei die Festwoche vom 27. Juli bis zum 3. August. epd