Mitzvah Day Deutschland ist mit einem Sonderpreis für besondere Leistungen außerhalb Großbritanniens ausgezeichnet worden. Hannah Dannel vom Zentralrat der Juden konnte den Preis während einer Gala, bei der Mitzvah Day die besten Projekte des Jahres ehrte, in Empfang nehmen. Man sei »vom Volumen und dem Erfolg des Mitzvah-Day-Angebots in Deutschland, einem Land mit einer viel geringeren jüdischen Bevölkerung als in Großbritannien, sehr beindruckt gewesen«, hieß es in der Preisbegründung. Es war dies das erste Mal, dass Gruppen außerhalb Großbritanniens für ihren Einsatz ausgezeichnet wurden.
Hannah Dannel, die in den vergangenen fünf Jahren eine der treibenden Kräfte hinter dem Aufbau von Mitzvah Day Deutschland war, schien von der Ehrung nahezu überwältigt. Sie rühmte die »super Stimmung« in London. »Es ist sehr inspirierend, mit lauter Mitzvah-Day-Enthusiasten zu sprechen«, schwärmte sie.
Vorschlagsrecht Als sie vor einiger Zeit aufgefordert worden sei, das beste deutsche Projekt für den Preis vorzuschlagen, habe sie sich geweigert, verriet Dannel der Jüdischen Allgemeinen. »Das ist nämlich schier unmöglich. Welche jüdische Gruppe oder Institution hätte ich vorschlagen sollen? Die größte, die kleinste, die ungewöhnlichste, die aktivste, die integrativste Aktion? Ich finde alle für sich super!« Das Resultat sei deshalb gewesen, dass sie »mit Chuzpe« gleich alle gemeinsam nominiert habe, »als Mitzvah Day Deutschlands Gruppenleistung«. Der Erfolg gelte deshalb allen Beteiligten in Deutschland. Nun gehe es darum, mit der Motivation durch die unerwartete Ehrung gemeinsam noch mehr Menschen miteinander zu verbinden.
Mitzvah Day ist eine britisch-jüdische Initiative, die seit zehn Jahren jüdische Organisationen, Gemeinden und Menschen animiert, Gutes für andere zu tun, und dies gemeinsam mit anderen. Doch auch in 30 anderen Ländern, darunter Deutschland, hat der Tag an Bedeutung gewonnen. Die Auszeichnung für das beste internationale Projekt ging in diesem Jahr an »Together Plan«, eine Organisation, die jüdischen Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion hilft.