Hannover

Klebe-Attacke auf Gedenkstätte für deportierte Juden

Auf der »Wand der Namen« in der Gedenkstätte Ahlem wird an deportierte und getötete NS-Opfer gedacht Foto: picture alliance/dpa

Nach der antisemitischen Klebe-Attacke auf die Gedenkstätte Ahlem in Hannover ermittelt der Staatsschutz wegen Volksverhetzung. Polizeibeamte seien vor Ort gewesen und hätten Spuren gesichert, sagte eine Polizeisprecherin am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Demnächst würden Anwohner und Mitarbeitende der Gedenkstätte befragt. Möglicherweise werde der Staatsschutz auch die Öffentlichkeit um Mithilfe bitten.

Am Sonntag hatten Mitarbeiter der Gedenkstätte rund 50 antijüdische Aufkleber mit Bezug zum Nahost-Konflikt entdeckt. Sie wurden von Unbekannten unter anderem im Eingangsbereich sowie an der »Wand der Namen« angebracht, die an getötete und deportierte NS-Opfer erinnert. Die Aufkleber hätten sich rückstandslos entfernen lassen, erläuterte die Polizeisprecherin. Die Tat müsse sich in der Zeit zwischen Freitagnachmittag und Sonntagmorgen ereignet haben.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, Michael Fürst, hatte sich am Sonntag bestürzt über die Attacke gezeigt. »Wer Gedenkstätten besudelt und Friedhöfe schändet, will Unfrieden streuen und zündeln, gerade jetzt, wo wir für den Frieden gemeinsam streiten müssen«, sagte er. Es gelte, sich gegen derartige Übergriffe mit allen rechtsstaatlichen Mitteln zu wehren.

In den Räumen der heutigen Gedenkstätte richteten die Nationalsozialisten 1941 eine Sammelstelle für Juden ein, die in die Vernichtungslager in Osteuropa deportiert werden sollten. Davor befand sich hier eine »Israelitische Gartenbauschule«. Dort wurden seit 1893 junge jüdische Männer in Gartenbau und Handwerk ausgebildet, ab 1903 auch Frauen in Hauswirtschaft. 1943 zog eine Dienststelle der Gestapo für Zwangsarbeiter in die Räume ein. Zudem entstanden eine Hinrichtungsstätte und ein Polizeigefängnis. Die Gedenkstätte erinnert seit 1987 an die Geschichte des Ortes. epd

Porträt der Woche

Austausch mit Gleichen

Maria Schubert ist Gemeindesekretärin in Magdeburg und tanzt gern

von Alicia Rust  18.04.2025

Feiertage

Hymne auf die Freiheit

Der Alexander-Moksel-Kindergarten führte im Gemeindezentrum ein Pessach-Musical auf

von Vivian Rosen  17.04.2025

Berlin

Mazze als Mizwa

Das Projekt »Mitzvah Day« unterstützt die Berliner Tafel mit einer Lebensmittel-Spende

von Katrin Richter  17.04.2025

Berlin

Berlin: Gericht bestätigt fristlose Kündigung von Rabbiner

Das Berliner Arbeitsgericht hat die fristlose Kündigung eines Rabbiners wegen sexueller Belästigung eines weiblichen Gemeindemitglieds bestätigt

 16.04.2025

Jewrovision

»Schmetterlinge im Bauch«

Nur stilles Wasser trinken, noch einmal gut essen, dann geht es auf die Bühne. Die Moderatoren Masha und Gregor verraten, wie sie sich vorbereiten und mit dem Lampenfieber umgehen

von Christine Schmitt  16.04.2025

München

Hand in Hand

Ein generationsübergreifendes Social-Media-Projekt erinnert an das Schicksal von Schoa-Überlebenden – Bayern-Torwart Daniel Peretz und Charlotte Knobloch beteiligen sich

von Luis Gruhler  15.04.2025

Literatur

Die Zukunft Israels hat längst begonnen

Der Schriftsteller Assaf Gavron stellte im Jüdischen Gemeindezentrum seinen aktuellen Erzählband vor

von Nora Niemann  14.04.2025

Porträt der Woche

Eigene Choreografie

Galyna Kapitanova ist IT-Expertin, Madricha und leitet eine Tanzgruppe

von Alicia Rust  14.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025