10. Limmud-Festival

Kiddusch am Deich

Viel Sonne, ein abwechslungsreiches Programm und hochsommerliche Temperaturen in Neuharlingersiel an der Nordsee: Am langen Wochenende fand mit 300 Teilnehmern zum zehnten Mal das Limmud-Festival in Deutschland statt. Das Jubiläum markiert gleichzeitig eine Zäsur: Im kommenden Jahr wird es nach Angaben der Veranstalter kein großes jüdisches Lernfestival geben, sondern einzelne Limmud-Tage in verschiedenen Städten.

Das Festival wird komplett von Freiwilligen organisiert. Wie gewohnt beteiligten sich liberale, orthodoxe und säkulare Juden an Workshops und Diskussionen, tauschten sich zu religiösen, politischen und gemeinderelevanten Themen aus und trafen sich zu Gottesdiensten aller Denominationen.

Auf dem Programm standen unter anderem Workshops über den gezielten Umgang von Gemeindevertretern mit Medienanfragen, die Funktion der Kantillation in der Liturgie und »Jewish Songwriting«.

Ruth Barnett Außerdem gab es eine Diskussion mit Ruth Barnett, die als Vierjährige mit einem Kindertransport nach England gelangte und deren Familiengeschichte im Roman Landgericht von Ursula Krechel verarbeitet wurde. Das ZDF hat einen gleichnamigen Film produziert. Bei Limmud stellt Ruth Barnett ihr eigenes Buch Nationalität: Staatenlos: Die Geschichte der Selbstfindung eines Kindertransportkindes vor.

Entspannen konnten sich die Teilnehmer bei »Jüdischem Yoga«, israelischen Tänzen und einem »extatischen Tanz-Minjan«. Für Kinder und Jugendliche von null bis 17 Jahren gab es ein umfangreiches eigenes Programm mit deutsch-, hebräisch und russischsprachigen Madrichim, unter anderem mit Sportturnieren, einem Wattspaziergang, Kindergottesdiensten und Marshmallow-Rösten am Lagerfeuer.

Teilnehmerzahl Allerdings schmälerte die Teilnehmerzahl die Freude der Veranstalter: Etwa 300 Menschen, rund 60 weniger als im Vorjahr, hatten sich zu dem jüdischen Lernfestival angemeldet.

Als Grund nennen die Organisatoren vor allem die Tatsache, dass das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk Studenten, die an Limmud teilnehmen wollen, in diesem Jahr nicht unterstützt – im Gegensatz zum Zentralrat der Juden in Deutschland, der auch 2017 einer der Sponsoren des Limmud-Festivals war.

Lesen Sie mehr in der kommenden Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Dresden

Nora Goldenbogen ist tot

Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinden in Sachsen wurde 75 Jahre alt

 26.11.2024 Aktualisiert

Burgenlandkreis

Stolpersteine in Zeitz werden neu verlegt

Durch Spenden seien rund 53.000 Euro für den Ersatz zusammengekommen, so ein Stadtsprecher

 25.11.2024

Berlin

»Im Geiste jung«

Das jüdische Begabtenförderwerk ELES feiert seinen 15. Geburtstag

von Imanuel Marcus  25.11.2024

Hochschule

Das Jüdische Studienwerk ELES feiert sein 15. Jubiläum

Die Organisation will junge jüdische Studenten für das Gespräch stärken

von Stefan Meetschen  25.11.2024

Berlin

Spendenkampagne für House of One startet

Unter dem Dach des House of One sollen künftig eine Kirche, eine Synagoge und eine Moschee Platz finden

von Bettina Gabbe, Jens Büttner  25.11.2024

Gemeinden

Blick auf ein besonderes Jahr

Die Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagte in München. Für große Begeisterung im Saal sorgte die Rede des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder

von Katrin Richter  24.11.2024

Gastro

Wie bei Muttern

Das Flair der 1920er-Jahre trifft auf die Moderne. In Clärchens Ballhaus hat das Restaurant Luna DʼOro eröffnet

von Alicia Rust  24.11.2024

Gemeinden

Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagt in München

Das oberste Entscheidungsgremium des jüdischen Dachverbands kommt einmal im Jahr zusammen

 26.11.2024 Aktualisiert

Porträt der Woche

Familie als Sujet

Elinor Sahm ist Israelin, Künstlerin, Mutter und lebt jetzt in Berlin

von Alicia Rust  23.11.2024