Ab Freitag wird das »Kosmos« in Berlin-Friedrichshain Schauplatz eines großen Kabbalisten-Treffens, des dreitägigen Europakongresses von »Bnei Baruch«. Die Organisation mit Hauptsitz in Israel bezeichnet sich selbst als eine globale Bildungseinrichtung mit Studenten in Amerika, Afrika, Europa und Russland. Nach Angaben des Veranstalters werden 700 Teilnehmer erwartet, unter ihnen der Gründer und Leiter der Organisation, Michael Laitman. Neben seinen »inspirierenden Lektionen« seien Seminare, Workshops und ein internationales Kulturprogramm geplant. Hunderttausende Menschen auf der ganzen Welt sollen die Veranstaltung im Internet verfolgen. Das Motto des Kongresses: »The World Discovers Harmony«. Thematisch im Mittelpunkt stehen Europas Probleme im Bereich Wirtschaft, Umwelt und Sicherheit. Diese seien so drängend, dass sie, so Laitman, »zu einem dritten Weltkrieg eskalieren« könnten.
Laitman bietet nach eigener Auskunft mit der Weisheit der Kabbala, der jüdischen Mystik, nicht nur Hilfe für ganz persönliche Herausforderungen, sondern zugleich »eine Lösung der globalen Krise« an. Er verweist darauf, dass eine Welt der gegenseitigen Fürsorge erschaffen werden müsse, »um das Überleben jedes Menschen zu garantieren«.
Laitman (Jahrgang 1946) stammt aus Weißrussland. Er studierte Biologie und medizinische Kybernetik, arbeitete als Arzt und Wissenschaftler, bevor er in Israel den Weg zur Kabbala fand. 1991 gründete er das Bildungsinstitut Bnei Baruch.
Im Internet wirbt die Organisation für den Kongress übrigens nicht nur mit apokalyptischen Szenarien und kabbalistischen Verheißungen, sondern auch mit einem »zünftigen, typisch deutschen Mittagessen«: mit Bier und Sauerkraut.