Wer in diesen Tagen das Jugendzentrum Emuna in Dortmund betritt, tut das auch in Erinnerung an Jossi Avidor sel. A., denn nach dem unvergessenen JuZe-Leiter ist ein Raum benannt worden. Bei einer Gedenkzeremonie erhielt der Raum den Namen des Initiators des Jugendzentrums.
Zu der Feier kamen auch Rabbiner Avichai Apel, Sascha Sperling, Geschäftsführer des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe, Dortmunds Gemeindevorsitzender Zwi Rappoport und Anton Tsirin, Jugendreferent im Landesverband, der unter Jossis Leitung die Madrichim-Ausbildung absolvierte, sowie viele Jugendliche, die dem Rosch nicht mehr begegnen konnten: Denn Jossi war vor einem Jahr im Alter von nur 48 Jahren gestorben.
wegweiser »1993 ist für uns ein ganz besonderes Jahr, denn es ist das Jahr, das das Leben vieler jungen Menschen in Dortmund für immer verändern wird«, sagte Natascha Tolstoj, Rosch und mit Lisa Lubarov und Maria Marduchajew Leiterin des JuZe Emuna. Jossi Avidor initiierte damals das Jugendzentrum der Dortmunder Gemeinde, wurde zum ersten Rosch und somit Wegweiser für die jüdische Zukunft der Stadt.
Mit Jossi ist nicht nur ein Teil der Familie gegangen, sondern der »Urvater« dieser Familie.
Viele Freundschaften seien seitdem in diesen vier Wänden entstanden, viele Tränen geflossen, Tänze wurden getanzt, Projekte geplant. »Doch viel mehr als das: Das Jugendzentrum ist eine Familie«, sagt Maria. Und genau deshalb seien alle gekommen, weil alle Teil dieser großen Familie sind. Dabei sei es vollkommen unwichtig, wie oft man ins JuZe geht, ob man Madrich, Chanich, Koch, Vorstand oder Geschäftsführer ist.
visionär Mit Jossi sei nicht nur ein Teil der Familie gegangen, sondern der »Urvater« dieser Familie. Derjenige, der die Initiative ergriffen und Mut hatte, so eine wichtige Aufgabe auf sich zu nehmen. Jossi sei ein Visionär gewesen, denn es sei ihm gelungen, mehr als 30 Jahre lang die Familie aufrechtzuerhalten. »Er hat den Stein ins Rollen gebracht und Generationen motiviert, den Stein aktiv weiterzurollen, damit er noch größer und größer wird.« »Wir sagen Danke, auch ohne Jossi persönlich zu kennen und ihn das letzte Mal vor 15 Jahren als Rosch am Machane in Bad Sobernheim gesehen zu haben.«
Sie, die Madrichim und die Chanichim, seien dankbar, dass sie jetzt in Jossis Fußstapfen treten und die Traditionen des Jugendzentrums an jüngere Generationen weitergeben können.