Start-ups

Jung, dynamisch, israelisch

Brav aneinandergereiht liegen die Infopapiere auf den Stühlen. Zwar sind weniger Gäste gekommen, als vermutet, trotzdem ist der Raum im Amano-Hotel in Berlin-Mitte am vergangenen Sonntagabend gut gefüllt. Dutzende Unternehmer, Start-ups und Geschäftsleute aus der ganzen Welt – aber vorrangig aus Israel – wollen auf dem zweiten High-Tech-Forum nicht nur drei Vorträgen zu Wirtschaftsthemen lauschen, sondern sich auch untereinander austauschen.

Dass es diese Veranstaltung überhaupt gibt, ist zwei jungen Israelis zu verdanken. Itai Ben Jacob und Elad Leschem, beide 32 Jahre alt, hatten im vergangenen Jahr die Idee zu diesem Forum. »Wir versuchen israelische High-Tech-Unternehmen und Start-ups zusammenzubringen, sodass sich beide über ihre Erfahrungen austauschen können«, sagt Leschem. Außerdem unterstützen die beiden auch Firmengründer bei der Bürosuche oder helfen bei Behördengängen.

Wirtschaftsstandort Leschem und Ben Jacob sind vor zwei Jahren aus Israel an die Spree gekommen. Sie hatten viel vom Wirtschaftsstandort Berlin gehört und dessen Potenzial erkannt. »Die Stadt ist verlockend für junge Israelis, die ihre Start-ups aufbauen möchten.« Das wissen auch Alberto Benbunan, der 2007 den »Jewish Business Club« in Madrid gegründet hat, und der 24-jährige Moritz Böttger.

Beide sind an diesem Abend vor allem auf die vielen unterschiedlichen Begegnungen gespannt. Dabei könne man sich austauschen und neue Kontakte knüpfen. Denn auch Vertreter vom Israel Trade Center und jüdischen Institutionen wie dem American Jewish Committee nutzen das High-Tech-Forum.

Roni Rosenmann kam eigentlich wegen der Liebe nach Berlin. Dass sie bleiben würde, war ihr ziemlich schnell klar. Dass sie ebenso schnell einen Job in der Werbung finden würde, auch. Heute arbeitet sie unter anderem beim hebräischen Stadtmagazin »Spitz«. Auch sie schätzt die Begegnung mit anderen Unternehmern.

Das High-Tech-Forum, das von der israelischen Stiftung Keren Hayesod (KH) unterstützt wird, soll laut dem KH-Gesandten Jacob Snir den Kontakt zu den israelischen Start-ups halten: »Wir hoffen, dass diese jungen Leute in Deutschland oder in Israel erfolgreiche Unternehmer sein werden. Das sei eine langfristige Investition.« Snir vergleicht es mit dem Drachensteigen: »Egal, wo sie ihre Geschäfte haben, sie werden immer mit Israel durch eine Schnur verbunden bleiben.«

Berlin

Hommage an jiddische Broadway-Komponisten

Michael Alexander Willens lässt die Musik seiner Großväter während der »Internationalen Tage Jüdischer Musik und Kultur« erklingen

von Christine Schmitt  21.11.2024

Leo-Baeck-Preis

»Die größte Ehre«

BVB-Chef Hans-Joachim Watzke erhält die höchste Auszeichnung des Zentralrats der Juden

von Detlef David Kauschke  21.11.2024

Düsseldorf

Für Ausgleich und Verständnis

Der ehemalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet erhielt die Josef-Neuberger-Medaille

von Stefan Laurin  21.11.2024

Jubiläum

Religionen im Gespräch

Vor 75 Jahren wurde der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gegründet

von Claudia Irle-Utsch  21.11.2024

Engagement

Helfen macht glücklich

150 Aktionen, 3000 Freiwillige und jede Menge positive Erlebnisse. So war der Mitzvah Day

von Christine Schmitt  20.11.2024

Volkstrauertag

Verantwortung für die Menschlichkeit

Die Gemeinde gedachte in München der gefallenen jüdischen Soldaten des Ersten Weltkriegs

von Vivian Rosen  20.11.2024

München

»Lebt euer Leben. Feiert es!«

Michel Friedman sprach in der IKG über sein neues Buch – und den unbeugsamen Willen, den Herausforderungen seit dem 7. Oktober 2023 zu trotzen

von Luis Gruhler  20.11.2024

Aus einem Dutzend Ländern kamen über 100 Teilnehmer zum Shabbaton nach Frankfurt.

Frankfurt

Ein Jahr wie kein anderes

Was beschäftigt junge Jüdinnen und Juden in Europa 13 Monate nach dem 7. Oktober? Beim internationalen Schabbaton sprachen sie darüber. Wir waren mit dabei

von Joshua Schultheis  20.11.2024

Porträt

»Da gibt es kein ›Ja, aber‹«

Der Urgroßvater von Clara von Nathusius wurde hingerichtet, weil er am Attentat gegen Hitler beteiligt war. 80 Jahre später hat nun seine Urenkelin einen Preis für Zivilcourage und gegen Judenhass erhalten. Eine Begegnung

von Nina Schmedding  19.11.2024