Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und der Verleger Hubert Burda sind am Samstag mit dem diesjährigen »Preis für Verständigung und Toleranz« des Jüdischen Museums in Berlin geehrt worden.
Die Auszeichnungen wurden ihnen bei einem Festakt in der Museumsakademie vom Gründungsdirektor des Museums, Michael Blumenthal, und seinem Nachfolger Peter Schäfer überreicht. Laudator für Wolfgang Schäuble war der frühere US-Finanzminister Timothy Geithner. Die Würdigung auf Hubert Burda hielt die Literaturwissenschaftlerin Rachel Salamander.
laudatio Schäuble wurde insbesondere für seinen Einsatz für die Deutsche Islam-Konferenz geehrt. Die 2006 ins Leben gerufene Einrichtung gelte heute als Beginn eines neuen Kapitels im Verhältnis zwischen den in Deutschland lebenden Muslimen und dem deutschen Staat, hieß es zur Begründung. Ex-US-Finanzminister Timothy Geithner bezeichnete Schäuble in seiner Laudatio als einen Mann von großer persönlicher Integrität und starken Kämpfer für die Interessen Deutschlands.
In der Begründung für Hubert Burda hieß es, der Verleger habe ein außerordentliches Gespür für die Themen der Zukunft. Dazu zähle das der Ben-Gurion-Universität im israelischen Beer Sheva angegliederte »Hubert Burda Center for Innovative Communications« oder die Burda Akademie zum Dritten Jahrtausend.
Kaum einer der Medienmenschen in Deutschland habe so früh erkannt, wie die digitale Revolution auf das soziale und politische Leben durchschlagen wird, sagte Burdas Laudatorin Rachel Salamander. Zudem setze er sich zeitlebens mit verschiedenen Projekten für ein tolerantes Miteinander ein.
festschrift Eine weitere außerplanmäßige Ehrung erhielt der langjährige Direktor des Museums, Michael Blumenthal: In einer Festschrift würdigten zahlreiche Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Kultur die Aufbauarbeit des 88-Jährigen, der im September nach 17 Jahren aus dem Amt geschieden war. Unter den Autoren sind unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker, der frühere US-Außenminister Henry Kissinger, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und der Dirigent Daniel Barenboim.
Mit dem undotierten »Preis für Verständigung und Toleranz« werden seit 2002 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Politik ausgezeichnet, die sich auf herausragende Weise für Bildung, Menschenwürde und den Dialog zwischen den Kulturen und Religionen einsetzen.
Verliehen wird der Preis von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Jüdisches Museum Berlin und dem Museum selbst. Bisherige Preisträger waren unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel, Alt-Kanzler Helmut Kohl (CDU), Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker und der Dirigent Daniel Barenboim. epd