Das im Aufbau befindliche Kölner Jüdische Museum MiQua präsentiert sich mit einem digitalen Ausstellungsprojekt. Es zieht mit einer Gastvitrine in den virtuellen Ausstellungsraum des Dokumentationszentrums und Museums über die Migration in Deutschland (DOMiD) ein, wie der Landschaftsverband Rheinland (LVR) als Museumsträger am Dienstag in Köln mitteilte.
Darin werden die Veränderungen der jüdischen Gemeinden in Deutschland in den 1990er-Jahren gezeigt. Damals reisten viele jüdische Flüchtlinge aus der Sowjetunion und deren Nachfolgestaaten nach Deutschland ein.
Die MiQua-Gastvitrine spiegelt die Vielfalt jüdischer Geschichte und Kultur anhand von einführenden Texten, Gesprächen, Fotografien und Objekten wider. So gäben Interviews mit Rabbinerin Natalia Verzhbovska und einer weiteren Zeitzeugin persönliche Einblicke in die Geschichte der Kontingentflüchtlinge. Fotografien des Bildjournalisten Herby Sachs vermitteln visuelle Eindrücke der Zeit.
Fotografien des Bildjournalisten Herby Sachs vermitteln visuelle Eindrücke der Zeit.
Das MiQua entsteht derzeit als hallenartiger Schutzbau über den Überresten des mittelalterlichen jüdischen Viertels unter dem Kölner Rathausplatz. In einer rund 6000 Quadratmeter großen unterirdischen Ebene wird ein archäologischer Rundgang als Dauerausstellung eingerichtet.
Sie wird um Darstellungen und Objekten zur Jüdischen Geschichte und Kultur ergänzt. Das Museum wird voraussichtlich Ende 2024 fertiggestellt. In Teilbereichen des MiQua sollen aber bereits ab 2021, dem bundesweiten Festjahr »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland«, Veranstaltungen stattfinden.
Das Virtuelle Migrationsmuseum von DOMiD veranschaulicht das Thema Migration in 3D und kann als mobile App oder als Desktop-Anwendung besucht werden. Besucher bewegen sich durch eine fiktive Stadtlandschaft und können neun Gebäude mit thematischen Schwerpunkten wie Arbeit, Kultur oder Bildung betreten und erkunden. kna/ja