Auf den jüdischen Friedhof Elmshorn ist offenbar ein antisemitischer Anschlag verübt worden. Wie die Vorsitzende der Gemeinde Alisa Fuhlbrügge der Jüdischen Allgemeinen mitteilte, habe sie am Montag beim Betreten des Friedhofs gegen 14.30 Uhr auf der schweren Holztür der Begräbnishalle eingeritzte antisemitische Parolen mit Begriffen wie »Zion« und »Weltgericht« vorgefunden. Zudem seien offenbar mit einem spitzen Gegenstand auch antisemitische Symbole angebracht gewesen. Die Polizei habe Fotos gemacht und die Ermittlungen übernommen.
Restaurierung Der Vorfall sei umso gravierender als gerade an diesem Montag mit der Restaurierung des Friedhofs begonnen werden sollte, sagt Fuhlbrügge. Seit Jahren bemühe sich die kleine jüdische Gemeinde um den Erhalt und die Restaurierung des historischen jüdischen Friedhofs in der Feldstraße, der auf das Jahr 1685 zurückgeht.
Sie habe dem Restaurator die Tür der Begräbnishalle aufschließen wollen als sie die »Verunstaltungen« entdeckte, erzählt Alisa Fuhlbrügge. »Als Gemeindevorsitzende habe ich mich jahrelang um Spenden und Unterstützer für die Renovierung bemüht. Gerade in dem Moment, wo die Kosten – auch die Stadt Elmshorn und das Landesdenkmalamt Schleswig-Holstein werden sich beteiligen – für den ersten Bauabschnitt gesichert sind, die Ausschreibung gelaufen und mit den entsprechenden Arbeiten begonnen werden kann, passiert dieser Zwischenfall. Sie können sich vorstellen, dass ich und auch die Gemeindemitglieder sowie meine Stellvertreterin, die anwesend waren, geschockt sind«, sagt Fuhlbrügge. Die Gemeinde hat einen Strafantrag gestellt. ja