Die Jüdische Kultur-Initiative (JKI) aus Freiburg will mit jüdischen Kulturveranstaltungen gegen die israelfeindliche BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions) vorgehen. Am Sonntag lädt sie zu einem Benefiz-Festival für Kunstfreiheit in Bochum ein. Klassik, Klezmer, israelische und schottische Musik stehen zwischen 14 und 21 Uhr in der Christuskirche Bochum auf dem Programm.
Die Initiatoren wollen sich mit dem Konzert dezidiert gegen Bestrebungen der BDS-Bewegung stellen, die jüdische Veranstaltungen wie jüngst das deutsch-israelische Filmfestival »Seret« in Berlin massiv stören. Israelhasser des BDS hatten am vergangenen Samstag eine Fragerunde zum Film King Bibi über Israels Premier Benjamin Netanjahu unterbrochen und das Publikum zum Verlassen des Kinos aufgefordert.
boykottaufrufe »Es gibt in den letzten Jahren Diskussionen darüber, wie Juden in Deutschland als solche in der Öffentlichkeit noch auftreten können«, sagte Gaby Spronz von der Jüdischen Kultur-Initiative. Seine Initiative wolle den Boykottaufrufen gegen jüdische Künstler etwas Positives entgegensetzen – jüdische Kunst. So werden am Sonntag neben dem Pianisten Vladimir Mogilevsky das Duo Klassik Weimar (Klavier & Flöte mit Liri Doll, Sopran, Alexander Zolotarev, Klavier, gemeinsam mit Elena Gaponenko, Cello) sowie die Dudelsack-Spieler Joel & Nils und Kristina auftreten.
Der Reinerlös des Festivals kommt traumatisierten Kindern in Israel zugute.
Darüber hinaus werden in Reden und Diskussionsrunden die Antisemitismusbeauftragte aus Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Michaela Engelmeier von Makkabi Deutschland, Bochums Bürgermeisterin Gabriele Schäfer sowie die Politiker Dietmar Köster und Volker Beck auftreten.
Solidarität »Israelbezogener Antisemitismus ist – leider – mehr als nur salonfähig geworden«, sagte Leutheusser-Schnarrenberger im Vorfeld der geplanten Veranstaltung in Bochum. Der ehemalige grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck sagte: »In Bochum zeigen wir Flagge für Kunstfreiheit und somit gegen BDS. Wir setzen mit Kultur ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern des anti-israelischen Terrors.«
Der Erlös der Veranstaltung geht an die Israel Trauma Coalition (ITC), eine Organisation, die sich auf die Behandlung von Traumata spezialisiert hat. »Wir spenden unseren Reinerlös aus dem Festival zu 100 Prozent an ITC, um traumatisierten Kindern zu helfen. In Israel ist es selbstverständlich, dass man allen betroffenen Menschen hilft und sie behandelt, ungeachtet von Ethnie, Religion oder anderen Kriterien«, sagte Initiativleiter Gaby Spronz. ja