Der Baubeginn für die Jüdische Akademie in Frankfurt am Main rückt näher. Am Donnerstag gab die Stadt Frankfurt bekannt, dass zwischen dem Zentralrat der Juden in Deutschland und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft ABG der Kaufvertrag für das Grundstück in der Senckenberganlage südöstlich des Frankfurter Kulturcampus unterzeichnet wurde. Bereits zum Jahreswechsel sollen die Bauarbeiten für die Jüdische Akademie beginnen.
»IDEALER ORT« Frankfurts Baubürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker nannte die Unterzeichnung des Kaufvertrags einen »Meilenstand auf dem Weg zur Umsetzung dieser besonderen jüdischen Denkfabrik«. Becker weiter: »Aus meiner Sicht ist Frankfurt als jüdischste Stadt in Deutschland der ideale Ort für den Diskurs über die Zukunft unserer Gesellschaft aus jüdischer Perspektive.
Bereits zum Jahreswechsel sollen die Bauarbeiten für die Jüdische Akademie beginnen.
Gerade auch vor dem Hintergrund zunehmender gesellschaftlicher Verwerfungen und der Gefahr eines weiteren Auseinanderdriftens unseres friedlichen Miteinanders, ist eine solche Einrichtung, die gesellschaftliche Brücken baut, umso wichtiger.«
Auch Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, freute sich. »Heute sind wir dem Bau der Jüdischen Akademie einen wichtigen Schritt näher gekommen. In diesen Zeiten ist ein Ort wie die Akademie nötiger denn je – ein Ort, wo sich Juden und Nicht-Juden begegnen, wo Wissen über das Judentum vermittelt und eine Debattenkultur in jüdischer Tradition gepflegt wird«, so Schuster.
»In diesen Zeiten ist ein Ort wie die Jüdische Akademie nötiger denn je.«
Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland
ZUSCHÜSSE Die Baukosten für das Projekt werden auf rund 34,5 Millionen Euro geschätzt. Neben der Stadt Frankfurt wollen sich auch der Bund sowie das Land Hessen mit 16 Millionen Euro beziehungsweise sieben Millionen Euro am Bau der Jüdischen Akademie beteiligen.
Uwe Becker hofft, dass sich die Akademie als »intellektueller Mittel- und Anziehungspunkt sowohl für Juden aus Deutschland und Europa als auch für Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften, die an jüdischen, interkulturellen, interreligiösen oder universellen Fragestellungen interessiert sind«, erweisen wird.
Aus dem Stadtsäckel wird das Vorhaben mit einem Zuschuss von 5,5 Millionen Euro gefördert. Das Gebäude soll nach einem preisgekrönten Entwurf des Frankfurter Architekturbüros Turkali errichtet werden. ja