Das Leben junger Jüdinnen und Juden in Deutschland gleicht nach Worten von JSUD-Präsidentin Hanna Veiler derzeit einem »Pingpong-Spiel«. Auf der einen Seite höre sie viele Stimmen, die fragten, wie es um die Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland bestellt sei, sagte Veiler am Freitag auf dem 5. Gemeindetag des Zentralrats der Juden in Deutschland in Berlin.
Dabei gehe es nicht ausschließlich um die aktuelle Situation nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel. Veiler nannte als Beispiele auch den Anschlag auf die Synagoge in Halle im Jahr 2019 sowie den Antisemitismusskandal auf der jüngsten Kunstausstellung documenta in Kassel. Dies seien immer wieder neue »Schläge« gewesen.
Auf der anderen Seite seien junge Jüdinnen und Juden lauter denn je, betonte Veiler. Sie hätten zum Beispiel Demonstrationen auf die Beine gestellt und seien auch in der Öffentlichkeit vertreten. Junge Leute dürften sich ihre hart erkämpfte, positive und selbstbestimmte jüdische Identität nicht nehmen lassen.
Veiler fragte auch, wann der Punkt gekommen sei, an dem nicht mehr nur junge Menschen angesichts von Antisemitismus etwa laut werden müssten, sondern auch die gesamte Gesellschaft in Deutschland: »Es ist anstrengend, die ganze Zeit widerständig zu sein.«