Düsseldorf

Josef-Neuberger-Medaille verliehen

Ahmad Mansour und Hamed Abdel-Samad (r.) Foto: DPA

Der deutsch-ägyptische Politologe Hamed Abdel-Samad und der palästinensisch-israelische Psychologe Ahmad Mansour haben am Donnerstag die Josef-Neuberger-Medaille der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf erhalten.

Die beiden Autoren wurden für ihr jahrelanges Engagement gegen Antisemitismus geehrt. Laudatoren bei der Preisverleihung in der Düsseldorfer Synagoge waren der Publizist Henryk M. Broder und der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD).

Der Publizist Henryk M. Broder bezeichnete beide Preisträger in seiner Laudatio als »unabhängige Geister, die sich aus eigener Kraft von den Fesseln ihrer Erziehung befreit haben«. Hamed Abdel-Samad sei »eine Bereicherung und ein Segen für eine Gesellschaft, die an ihrer eigenen politischen Korrektheit zu ersticken droht«, erklärte Broder. Die arabische Welt sähe heute anders aus, wenn es »viel mehr Hamed Abdel-Samads gäbe«, sagte Broder. Viele junge Ägypter, Syrer, Iraker, Araber und Muslime schafften es nicht, »vom Glauben zum Wissen zu konvertieren und in die Welt hinaus zu gehen«.

Ahmad Mansour sei in Israel als Antisemit aufgewachsen und habe sich als Jugendlicher sogar in islamistischen Kreisen bewegt, hieß es in der Begründung. Heute engagiere sich der 39-Jährige, der seit 2004 in Deutschland lebt, in verschiedenen Präventionsprojekten und kämpfe gegen religiösen Extremismus, Gewalt im Namen der Ehre, gegen Vorurteile und für eine demokratische Kultur des Dialogs.

Integration Der 1972 als Sohn eines Imams in Ägypten geborene Hamed Abdel-Samad lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Nach der Veröffentlichung seines kritischen Buchs Abschied vom Himmel im Jahr 2009 wurde eine Fatwa gegen ihn ausgesprochen. Für die politische Satiresendung Entweder Broder – Die Deutschland-Safari bereiste er 2010 gemeinsam mit Henryk M. Broder Deutschland, um Themen wie Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie und Integration zu beleuchten.

Mit der Neuberger-Medaille zeichnet die Jüdische Gemeinde Düsseldorf seit 1991 jährlich nichtjüdische Personen des öffentlichen Lebens für ihre Verdienste um die jüdische Gemeinschaft aus.

Namensgeber ist der jüdische Rechtsanwalt und frühere nordrhein-westfälische Justizminister Josef Neuberger (1902-1977).

Zu den früheren Preisträgern gehören Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (beide CDU) und der frühere NRW-Ministerpräsident und spätere Bundespräsident Johannes Rau (SPD). Im vergangenen Jahr wurde die Düsseldorfer Rockband »Die Toten Hosen« ausgezeichnet. epd

www.jgd.de

Staatsanwaltschaft Stuttgart

Anklage wegen Anschlagsplänen auf Synagoge in Heidelberg

Zwei junge Männer tauschen sich in Chats über mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Heidelberg und Frankfurt am Main aus

 29.10.2024

Zeitz

Reinhard Schramm warnt vor Zweckentfremdung von Spendengeldern

Der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen wirbt im Spendenstreit für Simon-Rau-Zentrum

 28.10.2024

Stuttgart

Lebensbejahende Botschaft

Die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs feierte das Neujahrsfest

von Brigitte Jähnigen  27.10.2024

München

Wunden, die nicht heilen

Tausende zeigten auf dem Odeonsplatz Solidarität mit Israel. Die IKG lud am Jahrestag des Hamas-Massakers zu einem Gedenkakt in die Synagoge

von Luis Gruhler  27.10.2024

Oper

Kammeroper »Kabbalat Shabbat« in Berlin

Die Zuschauer werden zu einem Schabbatmahl eingeladen. Die Oper ist die erste, die auf Hebräisch in Deutschland interpretiert wird

von Christine Schmitt  23.10.2024

Kunstatelier Omanut

Beschallung mit wunderbaren Stimmen

Judith Tarazi über das erste Inklusions-Konzert, Vandalismus und offene Türen

von Christine Schmitt  22.10.2024

Jüdische Gemeinde Frankfurt

Erstmals eine Doppelspitze

Die neuen Gemeindechefs Benjamin Graumann und Marc Grünbaum wollen Vorreiter sein

von Christine Schmitt  22.10.2024

Potsdam

Gründer des Abraham Geiger Kollegs verstorben

Rabbiner Walter Jacob starb mit 94 Jahren in Pittsburgh

 21.10.2024

Mitzvah Day

Zeit zu verschenken

Jeder ist eingeladen, sich am Tag der guten Taten einzubringen. Anmeldeschluss ist der 1. November

von Christine Schmitt  21.10.2024