Deutschland

Jeder ist eingeladen, der Ohnmacht gute Taten entgegenzusetzen

Auch die Schüler des Düsseldorfer Albert-Einstein-Gymnasiums engagierten sich im vergangenen Jahr. Foto: Mitzvah Day

Am 17. November ist es wieder so weit: Dann findet der Mitzvah Day – der Tag der guten Taten – statt, zu dem der Zentralrat der Juden in Deutschland wieder aufruft. Das diesjährige Motto lautet: »Hand in Hand für eine bessere Welt«. Anmeldeschluss ist der 1. November 2024. Projektideen können nachgereicht werden.

»Dieses Jahr ist emotional geprägt durch den terroristischen Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 und seine andauernden Folgen für Israel, aber auch weltweit«, heißt es in der Pressemitteilung des Zentralrats. Auch der Ukrainekrieg dauert an. »Man könnte sich leicht ohnmächtig fühlen angesichts der großen Herausforderungen, die die Situation für die jüdische Gemeinschaft auch hier in Deutschland bedeutet«, heißt es weiter. Jeder solle sich eingeladen fühlen, am Mitzvah Day der Ohnmacht gute Taten entgegenzusetzen.

Jeder kann einen Beitrag leisten

»Denn jede und jeder kann einen Beitrag leisten, die Welt ein kleines Stück besser zu machen – vor Ort, ganz konkret, für uns selbst und für die Welt, in der wir leben.« Kleine Hilfestellungen oder positive Aufmerksamkeit können einen großen Unterschied machen und viel Freude bereiten. Das sei gerade in der aktuellen Situation besonders wichtig.
Es gebe zahllose Möglichkeiten wie zum Beispiel die Unterstützung bedürftiger Menschen bei alltäglichen Aufgaben oder ein Besuch im Seniorenheim. Auch eine Aktion zugunsten von israelischen oder ukrainischen Kriegsbetroffenen könnte in diesem Jahr ein starkes Zeichen setzen.

Wer sich mit seiner Gemeinde oder Institution, einem Projekt oder einer Initiative am Mitzvah Day beteiligen möchte, aber noch keine konkrete Idee für ein Projekt hat, ist dennoch eingeladen, sich zu engagieren. »Alles, was Sie brauchen, ist die Bereitschaft, ein wenig von Ihrer Zeit für gute Taten zu spenden.« Alle Teilnehmenden würden eine Basisausstattung erhalten. Die Projektbeschreibung könne später mitgeteilt werden.

Ehrenamtliches Engagement bringe Menschen zusammen und überwinde Grenzen. Es stärke die Gesellschaft und die Gemeinschaft. »Hand in Hand werden unsere vielen kleinen Taten zu einem großen Beitrag für eine bessere Welt«, so die Pressemitteilung.

Seit 2013 koordieniert der Zentralrat den bundesweiten Aktionstag

Im vergangenen Jahr hatte es rund 150 soziale Aktionen in 50 Städten gegeben. Etwa 3500 Jüdinnen und Juden beteiligten sich.
Der Mitzvah Day erfahre in der Öffentlichkeit viel Aufmerksamkeit. Gemeinschaft, Wohltätigkeit und gute Taten seien zentrale jüdische Werte. Er findet zum zwölften Mal statt. Seit 2013 koordiniert der Zentralrat den bundesweiten Aktionstag und unterstützt die jüdischen Gemeinden und Gruppen in der Vorbereitung ihrer Projekte
Das hebräische Wort »Mitzvah« bedeutet »Gebot« und umgangssprachlich »gute Tat«. Das Konzept des Aktionstags basiert auf zentralen jüdischen Werten: Tikkun Olam (»Verbesserung der Welt«), Zedek (»Gerechtigkeit«) und Gemilut Chassadim (»Mildtätigkeit«).

Berlin

Hommage an jiddische Broadway-Komponisten

Michael Alexander Willens lässt die Musik seiner Großväter während der »Internationalen Tage Jüdischer Musik und Kultur« erklingen

von Christine Schmitt  21.11.2024

Leo-Baeck-Preis

»Die größte Ehre«

BVB-Chef Hans-Joachim Watzke erhält die höchste Auszeichnung des Zentralrats der Juden

von Detlef David Kauschke  21.11.2024

Düsseldorf

Für Ausgleich und Verständnis

Der ehemalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet erhielt die Josef-Neuberger-Medaille

von Stefan Laurin  21.11.2024

Jubiläum

Religionen im Gespräch

Vor 75 Jahren wurde der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gegründet

von Claudia Irle-Utsch  21.11.2024

Engagement

Helfen macht glücklich

150 Aktionen, 3000 Freiwillige und jede Menge positive Erlebnisse. So war der Mitzvah Day

von Christine Schmitt  20.11.2024

Volkstrauertag

Verantwortung für die Menschlichkeit

Die Gemeinde gedachte in München der gefallenen jüdischen Soldaten des Ersten Weltkriegs

von Vivian Rosen  20.11.2024

München

»Lebt euer Leben. Feiert es!«

Michel Friedman sprach in der IKG über sein neues Buch – und den unbeugsamen Willen, den Herausforderungen seit dem 7. Oktober 2023 zu trotzen

von Luis Gruhler  20.11.2024

Aus einem Dutzend Ländern kamen über 100 Teilnehmer zum Shabbaton nach Frankfurt.

Frankfurt

Ein Jahr wie kein anderes

Was beschäftigt junge Jüdinnen und Juden in Europa 13 Monate nach dem 7. Oktober? Beim internationalen Schabbaton sprachen sie darüber. Wir waren mit dabei

von Joshua Schultheis  20.11.2024

Porträt

»Da gibt es kein ›Ja, aber‹«

Der Urgroßvater von Clara von Nathusius wurde hingerichtet, weil er am Attentat gegen Hitler beteiligt war. 80 Jahre später hat nun seine Urenkelin einen Preis für Zivilcourage und gegen Judenhass erhalten. Eine Begegnung

von Nina Schmedding  19.11.2024